AbiturDie Bezeichnung Abitur leitet sich von dem lateinischen Verb abire ab, was übersetzt so viel bedeutet wie davongehen. In Deutschland ist das Abitur der höchste allgemeinbildende Schulabschluss und zeitgleich die allgemeine Zugangsberechtigung, um ein Studium zu beginnen. Voraussetzung hierfür ist eine erfolgreich abgelegte Abiturprüfung, wobei zwischen dem sogenannten Vollabitur und der fachgebundenen Hochschulreife unterschieden wird. Während das Vollabitur, also die allgemeine Hochschulreife, mit einer uneingeschränkten Studienberechtigung gleichbedeutend ist, beinhaltet das Fachabitur die Befähigung, nur bestimmte, meist fachgebundene Studienfächer zu belegen.

Das Abitur auf verschiedenen Bildungswegen

Es gibt unterschiedliche Möglichkeiten, auf welche Weise das Abitur erworben werden kann.

  • An allgemeinbildenden Schulen wie Gymnasien und Gesamtschulen mit gymnasialer Oberstufe erfolgt die Vorbereitung auf die Abiturprüfung während der zwei- oder dreijährigen Oberstufe. An diesen Schulen erstreckt sich die gesamte Schulzeit über 12 oder 13 Jahre und nach der Grundschule sowie der Mittelstufe folgt die Oberstufe, die die Schuljahre 10 bis 12 oder 11 bis 13 umfasst.
  • An beruflichen Gymnasien, die teils auch als Fachgymnasien bezeichnet werden, sowie an Berufskollegien mit gymnasialer Oberstufe wird die Abiturprüfung nach dem 13. Schuljahr abgelegt. Dabei erwirbt der Abiturient die fachgebundene Hochschulreife bei einer Fremdsprache oder die Allgemeine Hochschulreife mit zwei Fremdsprachen. Beispiele für berufliche Gymnasien sind Wirtschaftsgymnasien, technische Gymnasien, ernährungswissenschaftliche Gymnasien oder sozialpädagogische Gymnasien.
  • Das Abitur kann auch über den sogenannten Zweiten Bildungsweg erworben werden. Hierzu bieten staatliche und private Schulen Lehrgänge an, die Zugangsvoraussetzungen sind allerdings unterschiedlich geregelt. So können beispielsweise in Baden-Württemberg Erwachsene das Abitur auf diesem Wege erwerben, wenn sie über einen mittleren Bildungsabschluss und eine abgeschlossene Berufsausbildung verfügen. Neben dem Besuch einer Bildungseinrichtung wird zudem auch das Abitur Online angeboten. Hierbei geht der Schüler tagsüber seiner beruflichen Tätigkeit nach und besucht die Schule nur an zwei Abenden, ansonsten erfolgt der Unterricht per Internet.
  • Im Zusammenhang mit Privatschulen muss zunächst zwischen staatlich anerkannten Ersatzschulen und staatlich zugelassenen Ergänzungsschulen unterschieden werden. Staatlich zugelassene Privatschulen übernehmen lediglich die Vorbereitung auf die Abiturprüfung, die eigentliche Abiturprüfung wird im Rahmen einer externen staatlichen Prüfung als sogenannte Nichtschulabiturprüfung oder auch Schulfremdenreifeprüfung abgelegt. An staatlich anerkannten Privatschulen, zu denen beispielsweise kirchliche Schulen oder Waldorfschulen gehören, kann die Abiturprüfung regulär abgelegt werden, wobei die Schulaufsicht des jeweiligen Bundeslandes die Prüfungen ebenso kontrolliert wie an staatlichen Schulen. An Waldorfschulen wird nach dem 12. Schuljahr der Walddorfschulabschluss abgelegt, der Schwerpunkte insbesondere auf künstlerische Fächer und soziale Kompetenzen legt und dem Haupt- oder Realschulabschluss gleichgestellt wird. Während des 13.Schulhajres erfolgt dann die Vorbereitung auf das Abitur, die Abiturprüfung wird in acht Fächern unter Aufsicht einer staatlichen Schule abgelegt.
  • Zudem ist es möglich, sich im Rahmen eines Fernlernganges auf die Abiturprüfung vorzubereiten, die dann extern abgenommen wird.

Der Ablauf der Abiturprüfung

Die Abiturprüfung wird grundsätzlich in vier oder fünf Fächern abgelegt und die Ergebnisse dieser Prüfungen fließen in die durchschnittliche Note des Reifezeugnisses ein. Das bedeutet, die bis dahin erzielten Ergebnisse aus abgewählten Fächern und Grundkursen werden addiert und daraus ein Durchschnittswert ermittelt. Zu diesem Wert werden anschließend die Ergebnisse der Abiturprüfung in anderer Gewichtung hinzugerechnet und hieraus ergibt sich die letztendliche Abschlussnote.

Mit Ausnahme von Rheinland-Pfalz erfolgt die schriftliche Abiturprüfung als Zentralabitur, was bedeutet, dass eine zentrale Behörde die schriftlichen Prüfungsaufgaben vorbereitet und ausgibt. Die Korrektur der Klausuren erfolgt durch einen Erst- und einen Zweitkorrektor.

Prinzipiell erfolgt die Abiturprüfung schriftlich und mündlich, wenn auch mit Unterschieden zwischen den einzelnen Bundesländern. Eine mündliche Prüfung ist dabei immer vorgeschrieben, in einigen Bundesländern werden jedoch auch mehrere mündliche Prüfungen abgenommen, beispielsweise, wenn der Abiturient die Ergebnisse seiner schriftlichen Leistungen verbessern möchte. Dabei nimmt eine Prüfungskommission, die aus drei Lehrern besteht, die mündlichen Prüfungen ab, an Privatschulen kann ein staatlich Beauftragter an der Prüfung teilnehmen.

Diese Links bieten weiterführende Infos

10 typische Abiturprüfung Beispielfragen die fächerübergreifend oft verwendet werden

1. Der deutsche Bundespräsident wird gewählt von…?

 

a) dem Volk

b) dem Bundesrat

c) der Bundesversammlung

d) er wird nicht gewählt, sondern vom Bundeskanzler ernannt

 

2. Wofür wurde einer der ehemaligen US-amerikanischen Präsidenten mit dem Friedensnobelpreis ausgezeichnet?

 

a) Für seine Beiträge zur Lösung internationaler Konflikte und zur Förderung von Demokratie und Menschenrechten.

b) Für seine Beiträge zur Verständigung zwischen Nord- und Südkorea.

c) Für seine Bemühungen um eine friedliche Lösung des Nahost-Konfliktes.

d) Für seine Bemühungen um Beendigung von Atomwaffentests.

 

3. Bitte markieren und korrigieren Sie den Fehler in der folgenden Tabelle zum Thema Konjunktur.

 

4. Wann endete der Erste Golfkrieg?

 

a) 1980

b) 1990

c) 1988

d) 1995

 

5. Bei welcher der folgenden Städte handelt es sich nicht um eine Landeshauptstadt?

 

a) Düsseldorf

b) Frankfurt a.M.

c) Erfurt

d) Stuttgart

 

6. Welche der folgenden Krankheiten wird durch die Anopheles-Mücke übertragen?

 

a) Cholera

b) Malaria

c) Gelbfieber

d) Tuberkulose

 

7. Um zu Überleben, kann ein Mensch über einen längeren Zeitraum am wenigsten worauf verzichten?

 

a) auf Trinken

b) auf Essen

c) auf Wärme

d) auf Tageslicht

 

8. Was bezeichnet der Begriff Oxidation?

 

a) die Freisetzung von Sauerstoff bei chemischen Reaktionen

b) die Reaktion von Sauerstoff mit anderen Verbindungen oder Elementen

c) die Anreicherung von Flüssigkeiten mit Sauerstoff, beispielsweise in einem Aquarium oder einem Gewässer

d) die Reduzierung des Sauerstoffgehaltes, beispielsweise beim Löschen eines Brandes

 

9. Wann und wo dichtete von Fallersleben den Text der deutschen Nationalhymne?

 

a) 1826 auf Sylt

b) 1802 in Berlin

c) 1841 auf Helgoland

d) 1863 in Wolfsburg

 

10. Welcher deutsche Kaiser gab die autobiographische Veröffentlich “Weißkunig“ in Auftrag?

 

a) Maximilian I.

b) Wilhelm I.

c) Wilhelm II.

d) Friedrich III.

Antworten:

1. c

2. a

3.

4. c

5. b

6. b

7. a

8. b

9. c

10. a