Abschlussprüfung Industriekauffrau mit 10 Fragen der Prüfung

Aktualisiert am 1. Februar 2023 von Ömer Bekar

Abschlussprüfung IndustriekauffrauDas Berufsbild der Industriekauffrau gehört zu den sehr beliebten Ausbildungsberufen, was sich sicherlich damit begründet, dass es sich um einen sehr abwechslungsreichen Beruf handelt. Eine Industriekauffrau kann in unterschiedlich großen Unternehmen aller Branchen tätig sein. Dabei ist ihr Aufgabengebiet recht weit gefächert und kann eine Vielzahl kaufmännisch-betriebswirtschaftlicher Tätigkeiten umfassen. So kann eine Industriekauffrau kaufmännische Kernbereiche wie Materialwirtschaft, Produktion, Vertrieb oder Marketing übernehmen, ebenso aber auch in Bereichen wie dem Personal- oder dem Finanz- und Rechnungswesen tätig werden.

[WpProQuiz 58]

Die Abschlussprüfung basiert auf einer bundesweit einheitlichen Prüfungsverordnung

Abgeschlossen wird die Ausbildung zur Industriekauffrau durch eine Abschlussprüfung, die von der IHK abgenommen wird. Dabei handelt es sich bei dieser Prüfung um eine öffentlich rechtliche Prüfung, was bedeutet, dass das Bundesministerium für Bildung eine Prüfungsverordnung erlässt, die für das gesamte Bundesgebiet in einheitlicher Form gilt. Überprüft werden vier Prüfungsbereiche, nämlich Geschäftsprozesse, Kaufmännische Steuerung und Kontrolle sowie Wirtschafts- und Sozialkunde in schriftlicher und der Prüfungsbereich Einsatzgebiet in mündlicher Form.

Zuerst wird die schriftliche Prüfung abgenommen

  • Der Prüfungsbereich Geschäftsprozesse beschäftigt sich im Wesentlichen mit der Betriebswirtschaftslehre. Das bedeutet, es werden Aufgaben aus Gebieten wie Marketing und Absatz, Beschaffung und Bevorratung, Personal oder Leistungserstellung gestellt. Sehr häufig handelt es sich dabei um Fragen, die als Multiple-Choice-Fragen gestaltet sind, die durch das Ankreuzen der richtigen Antwortmöglichkeit beantwortet werden. Daher ist sehr wichtig, auf den genauen Wortlaut zu achten und bei Unsicherheit kann hilfreich sein, nach dem Ausschlussprinzip vorzugehen oder schlichtweg der Intuition zu folgen.
  • Der Prüfungsbereich kaufmännische Steuerung und Kontrolle kümmert sich schwerpunktmäßig um das Rechnungswesen. Typische Prüfungsfragen beinhalten die Leistungsabrechnung, die Kostenerfassung, Geld- und Wertströme sowie das Controlling. Sofern Rechenaufgaben gelöst werden müssen, ist es ratsam, den gesamten Lösungsweg zu vermerken. Dies hat den Hintergrund, dass ein Rechenfehler zwar zu einem falschen Ergebnis führt, ein richtiger Lösungsansatz allerdings dennoch Punkte bringen kann.
  • Der Prüfungsbereich Wirtschafts- und Sozialkunde behandelt wirtschaftliche und gesellschaftliche Zusammenhänge der Berufs- und Arbeitswelt. Zu den typischen Prüfungsfragen aus diesem Bereich gehören Themen im Zusammenhang mit der Volkswirtschaftslehre sowie dem Wirtschaftsrecht.

Die mündliche Prüfung behandelt den Prüfungsbereich Einsatzgebiet

Der mündliche Prüfungsteil setzt sich aus einer Präsentation und einem Fachgespräch zusammen. Zur Vorbereitung der Präsentation erstellt die angehende Industriekauffrau einen Report über eine selbst gewählte und selbstständig durchgeführte Fachaufgabe als Abschlussarbeit, der maximal fünf Seiten lang sein darf. Auf diesem Report basiert dann die Präsentation vor dem Prüfungskomitee, das seinerseits die Rolle des Publikums einnimmt. Insofern ist es wichtig, deutlich und flüssig zu sprechen und die Prüfer durch klare und schlüssige Argumentationen davon zu überzeugen, dass der Prüfling auch komplexe Aufgaben aus dem typischen Berufsalltag eigenständig verstehen und lösen kann. Im Anschluss an die Präsentation folgt ein Fachgespräch, das die Thematik der Präsentation aufgreift. Allerdings können durchaus auch weiterführende Fragen gestellt werden, weshalb es ratsam ist, die mündliche Prüfung ebenso gewissenhaft vorzubereiten wie die schriftliche. Insgesamt dauern die Präsentation und das Fachgespräch zusammen höchstens 30 Minuten.

10 Beispielfragen aus der Abschlussprüfung Industriekauffrau welche oft in der Prüfung vorkommen

 

1. Ein Unternehmen stellt einen Handlungsreisenden ein, der die Produkte vertreiben soll. Die Entlohung des Handlungsreisenden wird auf ein monatliches Fixum von 1500 Euros sowie eine Provision in Höhe von 2,1% des Warenwertes der vermittelten Aufträge festgelegt. Wie hoch sind die Personalkosten für das Unternehmen, wenn der Handlungsreisende einen Monatsumsatz von 75.000 Euro erzielt?

 

__________________________________________

 

2. Wobei handelt es sich um kein Marketinginstrument auf dem internen Markt?

 

a) Personalschulung

b) Warenpräsentation

c) Beschaffungskommunikation

d) Beschwerdemanagement

 

3. Wobei handelt es sich im Zusammenhang mit dem Kostenmanagement um ein Verfahren zum Soll-/Istvergleich und zur Verhaltenssteuerung?

 

a) Kostenartenrechung

b) Erwartungsrechnung

c) Prozesskostenrechnung

d) Kostenträgerrechnung

 

4. Worin besteht Schritt 5 der Gap-Analyse?

 

a) Bestimmung der operativen Lücke

b) Bestimmung der strategischen Lücke

c) Hochrechnung des derzeitigen Zustands

d) Darstellung der Entwicklung nach dem Einsatz von operativen Maßnahmen

 

5. Welcher der folgenden Vertriebswege gehört zum indirekten Vertrieb?

 

a) Kommissionsverkauf

b) E-Commerce des Herstellers

c) Verkauf durch Handelsvertreter

d) Franchising

 

6. Wofür steht das Kürzel B2E im Zusammenhang mit (elektronischen) Kommunikations- oder Geschäftsbeziehungen ?

 

a) Unternehmen an Unternehmen

b) Unternehmen an Verbraucher

c) Unternehmen an Mitarbeiter

d) Unternehmen an öffentliche Verwaltung

 

7. Das kommunale Elektrizitätswerk einer Stadt und der kommunale Nahverkehrsbetrieb sind als Tochtergesellschaften einer gemeinsamen städtischen Holding-Gesellschaft organisiert. Die Überschüsse, die das Elektrizitätswerk erwirtschaftet, werden dazu genutzt, die Betriebsverluste, die der Nahverkehrsbetriebes erwirtschaftet, auszugleichen. Was liegt in diesem Fall vor?

 

a) eine Anpassungssubventionierung

b) eine Erhaltungssubventionierung

c) eine Quersubventionierung

d) eine Förderungssubventionierung

 

8. Ab welchem Zeitpunkt gilt eine Prokura?

 

a) unmittelbar nach deren Erteilung

b) mit der Eintragung ins Handelsregister

c) eingeschränkt nach Erteilung, vollständig nach Eintragung ins Handelsregister

 

9. Was ist nicht Bestandteil des Umlaufvermögens?

 

a) Vorräte

b) kurzfristige Forderungen

c) Rechnungsabgrenzungsposten

d) Partizipationskapital

 

10. Wie lautet der Fachbegriff für anhaltend sinkende Aktienkurse?

 

a) Hausse

b) Baisse

c) Rallye

d) Runup

 

Antworten:

 

1. 1500 Euro + (2,1% von 75000 Euro) = 1500 Euro + 1575 Euro = 3075 Euro

2. c

3. b

4. a

5. d

6. c

7. c

8. a

9. d

10. b