Tipps zur Zeiteinteilung und Arbeitsplanung bei der Prüfungsvorbereitung

Aktualisiert am 1. Februar 2023 von Ömer Bekar

Eine vernünftige inhaltliche und auch zeitliche Planung ist der einzige Weg.

Um eine Aufgabe vernünftig planen zu können, müssen sowohl die Details der Aufgabe selbst als auch die zur Verfügung stehenden Zeiten bekannt sein.

Das gilt im Übrigen für jede Art von Aufgabe, die Menschen zu bewältigen haben.

Wer die Grundfrage beantworten kann, was in welchem Zeitraum erledigt werden muss, kann mit einer sinnvollen Zeiteinteilung und Arbeitsplanung die Prüfungsvorbereitung effektiv gestalten.

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Zunächst muss also die Aufgabe – und in diesem Fall der Lernstoff – strukturiert werden. Dabei gibt es mehrere Herangehensweisen, die bei jedem Lerntyp, aber auch je nach Fach eine unterschiedliche Ausprägung haben.

1.) Der Struktur-Lerner, so nennen wir ihn mal, befolgt die via Lehrplan (und damit auch via Lehrskript) vorgegebene Struktur. Stehen also 17 Lernlektionen im Skript, müssen auch 17 Lernblöcke gebildet werden. Je nachdem, welche Lernmethode dabei bevorzugt wird, wird pro Lektion ein Zeitraum kalkuliert – und schon steht der komplette Zeitbedarf fest, der für die Prüfungsvorbereitung benötigt wird. 2.) Der Lernstoff-Hopper lässt sich daran erkennen, dass er nicht bei einem festen Thema bleibt, sondern den Lernstoff eher in ähnliche Tätigkeiten einteilt. Meist hat der Lernstoff-Hopper bereits während des Unterrichts viel Vorbereitung darin investiert, Lernkarten anzufertigen und passende Übungen zu sammeln. Auch der Lernstoff-Hopper muss eine Zeiteinteilung haben und abschätzen können, wieviel Lernstoff-Päckchen er in welcher Zeit verarbeiten kann. Dann kann er flexibel (Stichwort: „Hopping“) Faktenwissen mithilfe von Lernkarten pauken oder Übungen absolvieren. 4.) Der Motivationslerner kann sich selbst vergleichsweise gut einschätzen. Das heißt, er weiß auch genau, dass er Motivationsblöcke einschieben muss, um die lange Zeit der Prüfungsvorbereitung zu überstehen. In der Praxis sieht das so aus, dass er sich seiner Stärken bewusst ist und neben dem Lernen neuer oder schwerer Themen auch immer wieder Themen einschiebt, die ihm leichtfallen. So kann er sich zwischendurch mit positiven Erlebnissen und Motivation „belohnen“. Ein Motivationslerner kann sowohl nach Kapiteln lernen als auch nach Tätigkeiten. 5.) Der Schreiber bekommt den Lernstoff nur in den Kopf, wenn er ihn schriftlich (und in der Regel handschriftlich) zusammenfasst. Dabei hat sich die Methode der kleiner werdenden Textteile bewährt. Das heißt, dass die ersten Zusammenfassungen noch vergleichsweise gigantisch anmuten. Anschließend wird der Stoff auf Karteikarten zusammengeschrumpft, dann in Mindmaps gebündelt und letztlich auf Klebezetteln notiert. Der Schreiber weiß, wie lange er für ein Bündel an Lernstoff braucht und kann dementsprechend die Arbeitsplanung und Zeiteinteilung gestalten. 6.) Der Stundenplan-Freund hat es wahrscheinlich schon zu Schulzeiten geliebt, Stundenpläne zu erstellen und akribisch genau zu verfolgen. Nun kommt es ihm zugute – bei der Arbeitsplanung im Rahmen der Prüfungsvorbereitung. Der Lernstoff wird strukturiert und in einen festen Stundenplan getaktet. Darin enthalten sind (in der Regel abwechselnd) Lernphasen, die Auswendiglernen beinhalten, und andere, die per Wiederholung das bisher Gelernte festigen.

Wichtige Tipps zur Prüfungsvorbereitung

Unabhängig davon, welcher Lerntyp Sie sind, so gibt es doch einige Tipps, die zu einer effektiven Zeiteinteilung und Arbeitsplanung im Rahmen der Prüfungsvorbereitung führen. Wer diese befolgt, kann zwar nicht entspannt auf die Zeit der Prüfungsvorbereitung blicken, kann sich aber gewiss sein, dass alle möglichen Vorkehrungen einer effektiven Prüfungsvorbereitung genutzt wurden.

Bevor man sich nicht mehr konzentrieren kann, muss der Lernort gewechselt werden. Wieso also nicht an der frischen Luft pauken?
  • Erfassen Sie die Lerninhalte und bündeln Sie diese. Nur wer genau weiß, was alles zu lernen ist, kann die vorhandene Zeit bis zur Prüfung effektiv einteilen.
  • Vergleichen Sie regelmäßig Ihre To-do-Liste mit dem aktuellen Status Quo. Abweichungen können immer passieren, müssen aber wieder entsprechend ausgeglichen werden.
  • Strukturieren Sie Ihren Lern-Tag nach Ihren individuellen Hochs und Tiefs. Dazu ist es nötig den persönlichen Bio-Rhythmus zu kennen und zu wissen, wann Auswendiglernen funktioniert und wann Wiederholen mehr Sinn macht.
  • Abwechslung zu schaffen ist effektiver, als sich stundenlang in einer Lernmethode zu verlieren oder nur ein Kapitel des Lernstoffs kreuz und quer herunterzubeten.
  • Achten Sie auf ein für Sie günstiges Lernumfeld. Die Betonung liegt dabei darauf, auf sich zu achten – und nicht zu befolgen, was bei anderen klappt. Sie brauchen einen Schreibtisch der voller bunter Klebezettel ist? Dann kreieren Sie diese Atmosphäre!

Die Top-3-Methoden, die jeder Prüfling beherrschen sollte

Speed Reading Wer Zeit sparen will, muss effektiv arbeiten – und das heißt auch, dass der Lernstoff schnell gelesen werden muss. So ist es nicht verwunderlich, dass sogar Speed-Reading-Kurse angeboten werden, die das Lesen im Schnellformat unterrichten. Die Methode beruht dabei auf der Fixierung auf einem Wort anstatt auf eine Wortgruppe, via Augenmuskeltraining die Sehnerven schneller übers Papier wandern zu lassen und aufzuhören, innerlich das geschriebene Wort mitzusprechen.
Lernen nach Maß Um sich ganz und gar auf die Aneignung des Prüfungswissens konzentrieren zu können – anstatt in Panik zu versinken, ob der Lernstoff bis zur Prüfung überhaupt zu lernen sei – ist ein transparenter, realistischer Plan nötig. Darin sind die zu lernenden Lernstoffeinheiten vermerkt und idealerweise auch festgelegt, wann was zu pauken ist. Tipp: Abhaken, was erledigt ist, hilft Motivation zu erlangen!
Abwechslung Wer Variationen im tristen Alltag der Prüfungsvorbereitung schafft, arbeitet effektiver. Dabei gilt es sowohl die Art des Lernstoffs regelmäßig zu ändern (und beispielsweise nicht nur Vokabeln zu pauken, sondern auch Übersetzungen zu üben) und auch den Kanal regelmäßig zu wechseln. Gelernt wird nämlich mit den Augen (visuell), mit den Ohren (auditiv) – und mit den Händen (kinesthetisch).

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