Prüfungsfragen Notfallsanitäter: So klappt die Qualifizierung

Aktualisiert am 1. Februar 2023 von Ömer Bekar

Infos zu Prüfungsfragen Notfallsanitäter
Mündliche und praktische Prüfungsfragen bereiten Sie auf Ihren Einsatz als Notfallsanitäter vor.

Für immer mehr Rettungsassistenten wird die Qualifikation zum Notfallsanitäter zum Thema. Denn das Berufsbild wird schon seit einiger Zeit überarbeitet. Bis dahin gibt es Übergangsfristen. Sind die Fristen abgelaufen, müssen sich Rettungsassistenten weiterbilden, wenn sie weiterhin Verantwortung im Rettungsdienst übernehmen wollen. Die Weiterbildung beinhaltet eine Ergänzungs- oder Abschlussprüfung. Wir erklären, welche Voraussetzungen Sie erfüllen müssen, damit Sie die Prüfung ablegen können, und welche Prüfungsfragen als angehender Notfallsanitäter auf Sie zukommen.

In Deutschland war der Rettungsassistent der erste staatlich anerkannte Ausbildungsberuf im Rettungsdienst. Doch im Januar 2014 trat der Notfallsanitäter an seine Stelle. Gleichzeitig wurden damit das Berufsbild und die Ausbildung neu geregelt. So dauert die Berufsbildung jetzt drei Jahre und der Azubi hat Anspruch auf eine Ausbildungsvergütung.

Rettungsassistenten wiederum haben während einer Übergangsfrist die Möglichkeit, eine ergänzende Prüfung abzulegen. Auf diese Weise können sie sich als Notfallsanitäter qualifizieren. Und diese Ergänzungsprüfung mitsamt den dazugehörigen Prüfungsfragen zum Notfallsanitäter schauen wir uns in diesem Beitrag einmal genauer an.

Wer kann die Ergänzungsprüfung zum Notfallsanitäter ablegen?

Wenn Sie bereits eine Ausbildung als Rettungsassistent absolviert haben, können Sie sich durch eine ergänzende Prüfung zum Notfallsanitäter qualifizieren. Allerdings müssen Sie bestimmte Voraussetzungen erfüllen, damit Sie zu der Prüfung zugelassen werden. Diese Voraussetzungen sind als Übergangsvorschriften in § 32 des Notfallsanitätergesetzes (NotSanG) geregelt. Demnach gilt:

  • Haben Sie mindestens fünf Jahre Berufserfahrung als Rettungsassistent, können Sie die Ergänzungsprüfung sofort ablegen.
  • Arbeiten Sie seit mindestens drei Jahren als Rettungsassistent, werden Sie nach einem Vorbereitungskurs zur Prüfung zugelassen. Dieser Kurs umfasst 480 Stunden.
  • Bei weniger als drei Jahren Berufserfahrung als Rettungsassistent können Sie nach dem Besuch eines 960-stündigen Vorbereitungskurses an der Ergänzungsprüfung teilnehmen.

Für die Teilnahme an der Prüfung räumt das Gesetz eine Frist von sieben Jahren ein. Und weil das Gesetz schon vor einiger Zeit in Kraft getreten ist, läuft diese Frist am 31. Dezember 2020 ab. Nach Ablauf der Übergangsfrist dürfen keine Ergänzungsprüfungen mehr durchgeführt werden.

Das heißt: Wenn Sie Rettungsassistent sind und Ihren Beruf weiterhin ausüben möchten, müssen Sie bis Ende 2020 die Ergänzungsprüfung zum Notfallsanitäter erfolgreich ablegen. Ansonsten bleibt nur die Möglichkeit, an der gesamten staatlichen Prüfung zum Notfallsanitäter teilzunehmen.

Hinweis:

Diese Regelungen gelten nur, wenn Sie schon ausgebildeter Rettungsassistent sind und es um die Ergänzungsprüfung geht. Ansonsten können Sie den Beruf des Notfallsanitäters natürlich ganz normal im Rahmen einer Berufsausbildung erlernen.

In diesem Fall beenden Sie die Ausbildung laut Ausbildungsverordnung mit einem Examen. Danach dürfen Sie die Berufsbezeichnung Notfallsanitäter tragen und als solcher arbeiten.

Wie läuft die Vorbereitung auf die Prüfung ab?

Für die Teilnahme an der Ergänzungsprüfung zum Notfallsanitäter müssen Sie einen Vorbereitungskurs absolvieren, wenn Sie noch keine fünf Jahre als Rettungsassistent arbeiten. Dabei richtet sich der Umfang des Kurses nach Ihrer Berufserfahrung.

Sind Sie seit über drei Jahren als Rettungsassistent im Einsatz, schreibt der Gesetzgeber eine 480-stündige Vorbereitung vor. Haben Sie weniger oder noch gar keine praktische Berufserfahrung als Rettungsassistent, verlangt das Gesetz einen Kurs mit einem Umfang von 960 Stunden.

Was die Inhalte der Kurse angeht, gibt es keine großen Unterschiede. Nur sind die verschiedenen Themenbereiche anders gewichtet. Konkret verteilen sich die Anteile der Themen in Stunden so:

Thema / Stunden 960-stündiger Kurs 480-stündiger Kurs
Bei der medizinischen Diagnostik und Therapie mitwirken

280

160

Notaufnahme

80

40

Kommunikation und Interaktion

60

20

Anästhesie / OP

60

40

andere Fachabteilungen

40

Handeln nach den Qualitätskriterien

40

20

weitere Themen und Vorbereitung auf die Prüfung

260

120

Lehrrettungswache

140

80

Insgesamt steht bei der Weiterbildung und Prüfung zum Notfallsanitäter ein ganzheitlicher Ansatz im Vordergrund. Es geht also nicht nur um Aspekte wie Anatomie, Notfallmedizin, Einsatztaktik oder Berufskunde. Vielmehr möchte die Ausbildung sicherstellen, dass Sie bei einem Einsatz die Gesamtsituation überblicken und Ihr Handeln darauf ausrichten können.

Tipp: Besuchen Sie besser einen Vorbereitungskurs!

Auch wenn Sie schon seit vielen Jahren im Rettungsdienst arbeiten und eigentlich direkt zur Prüfung gehen könnten, sollten Sie nicht auf einen Vorbereitungskurs verzichten. Selbst dann nicht, wenn Sie alljährlich die vorgeschriebenen Fortbildungen besucht haben. Denn die berufliche Tätigkeit in der Praxis und die Situation in der Prüfung sind zwei paar Schuhe.

Die Rettungsdienst-Schulen bieten dazu Kurse an, die zwischen einer und vier Wochen dauern. Die freiwilligen Kurse zielen darauf ab, Ihr vorhandenes Wissen aufzufrischen und die praktischen Kompetenzen zu vertiefen.

Außerdem stehen gezielt solche Inhalte auf dem Programm, die Sie im Zuge der Ausbildung zum Rettungsassistenten nicht gelernt haben. Mit Blick auf die Prüfungsfragen bei der Ergänzungsprüfung zum Notfallsanitäter wird Ihnen das sehr zugute kommen.

Welche Inhalte hat die mündliche Ergänzungsprüfung?

Die Ergänzungsprüfung zum Notfallsanitäter besteht aus einem mündlichen und einem praktischen Teil. In der mündlichen Prüfung geht es darum, dass Sie Ihre beruflichen Handlungskompetenzen unter Beweis stellen. Diese setzen sich aus Ihren fachlichen, sozialen und persönlichen Kompetenzen zusammen.

Was ziemlich abstrakt klingt, bedeutet konkret, dass die mündlichen Prüfungsfragen für angehende Notfallsanitäter vor allem auf drei Dinge abzielen:

  • Erkennen, Erfassen und Beurteilen von Notfallsituationen. Dabei geht es hier um Patienten aller Altersgruppen und Gefahrensituationen aller Art.
  • Kommunikation und Interaktion: In diesem Themenfeld geht es darum, wie Sie sich gegenüber Menschen verhalten, die Hilfe suchen oder brauchen. Neben dem Alter des Patienten werden dabei soziologische und psychologische Aspekte besonders berücksichtigt. Außerdem spielt die Zusammenarbeit im Team eine wichtige Rolle.
  • Mitwirken bei der medizinischen Diagnostik und Therapie: Als angehender Notfallsanitäter müssen Sie unter Beweis stellen, dass Sie lebenserhaltende Maßnahmen und Maßnahmen zur Abwendung schwerer gesundheitlicher Schäden sicher beherrschen. Und das ab dem Erreichen des Einsatzortes bis zum Eintreffen der Notärztin oder des Notarztes.

Die mündliche Prüfung dauert zwischen 30 und 45 Minuten.

Welche Aufgaben umfasst der praktische Teil der Ergänzungsprüfung?

In der praktischen Prüfung gibt Ihnen der Prüfungsausschuss zwei Fallbeispiele vor. Ein Fallbeispiel ist ein internistischer Notfall, das andere Fallbeispiel behandelt einen Notfall aus dem Bereich der Traumatologie. Bei der Bearbeitung der Fallbeispiele bestehen Ihre Aufgaben darin,

  • die Gesamtsituation zu erfassen.
  • eine Arbeitsdiagnose zu stellen.
  • medizinisch-technische Geräte richtig einzusetzen.
  • Maßnahmen der Grundversorgung und der erweiterten medizinischen Versorgung durchzuführen.
  • die Vorgänge korrekt zu dokumentieren.
  • den Patienten transportbereit zu machen.
  • den Patienten bei Bedarf an den Notarzt zu übergeben, damit er die notwendigen Schritte der weiteren ärztlichen Versorgung durchführen kann.

Der Prüfungsablauf sieht vor, dass Sie zunächst das erste Fallbeispiel bearbeiten. Anschließend führen Sie ein Fachgespräch mit den Prüfern. Bei dem Gespräch müssen Sie gegenüber den Prüfern ausführen und begründen, warum Sie sich für welche Maßnahmen entschieden haben. Auf diese Weise wollen die Prüfer ermitteln, ob Sie Ihre Vorgehensweise ausreichend reflektieren können.

Danach folgt das zweite Fallbeispiel, an das sich ebenfalls ein Fachgespräch anschließt. Jedes der beiden Fallbeispiele dauert zusammen mit dem Nachgespräch zwischen 20 und 40 Minuten. Teilweise müssen Sie die praktische Prüfung alleine meistern, manchmal bearbeiten Sie die Aufgaben aber auch zusammen mit einem anderen Prüfling als Zweierteam.

Hinweis: Die staatliche Prüfung am Ende der Berufsausbildung ist deutlich umfangreicher als die Ergänzungsprüfung. Hier kommt nämlich noch ein schriftlicher Teil dazu. Neben dem mündlichen und dem praktischen Teil müssen Sie also auch schriftliche Prüfungsfragen auf Ihrem Weg zum Notfallsanitäter beantworten.

Wo findet die Ergänzungsprüfung zum Notfallsanitäter statt?

Haben Sie zuvor an einem Vorbereitungskurs teilgenommen, legen Sie die Ergänzungsprüfung an der Rettungsdienst-Schule ab, an der Sie auch den Kurs absolviert haben. Haben Sie keinen Kurs besucht, legt die zuständige Behörde fest, an welcher Schule Sie die Prüfung machen.

Die Schule, die Ihre Prüfung abnimmt, muss einen Prüfungsausschuss bilden. Er besteht aus dem Schulleiter, einem Arzt und mindestens zwei Lehrern. Von der zuständigen Behörde kommt dann noch ein weiterer Vertreter dazu. An der Prüfung sind somit mindestens fünf Prüfer beteiligt.

Wer bezahlt die Weiterbildung?

Wenn Sie sich zu einer Weiterbildung als Notfallsanitäter entscheiden, werden Sie die Kosten in vielen Fällen selbst tragen müssen. Es ist zwar gut möglich, dass Sie Ihr Arbeitgeber für einen Vorbereitungskurs freistellt. Doch dass er sich an den Kosten für die Weiterbildung und die Prüfung beteiligt, wird wahrscheinlich eher selten vorkommen.

Ein Grund hierfür ist, dass die Berufsbezeichnung des Rettungsassistenten nicht wegfallen wird. Zumindest solange nicht, wie die Rettungsdienstgesetze der Bundesländer den Rettungsassistenten vorsehen. Deshalb wird so mancher Arbeitgeber erklären, dass es Ihre eigene Entscheidung ist, ob Sie sich beruflich weiterbilden oder nicht.

Der Haken an der Sache ist nur, dass Sie ohne die Weiterbildung als Notfallsanitäter im Rettungsdienst auf lange Sicht nicht mehr allzu viel machen können. Denn das Notfallsanitätergesetz zielt gerade darauf ab, dass der Rettungsassistent durch den Notfallsanitäter abgelöst und ersetzt wird.

Ein anderer Punkt ist aber auch, dass die Kriterien, nach denen ausgeschriebene Rettungsdienst-Leistungen vergeben werden, sehr eng bemessen sind. Möchte ein Anbieter eine Ausschreibung für sich entscheiden, muss er ein kostengünstiges Angebot abgeben. Um die Ausgaben für die Weiterbildungen der Mitarbeiter einzurechnen, bleibt da oft kein Spielraum.

Für Sie heißt das, dass Sie besser nicht von finanzieller Unterstützung ausgehen sollten. Dabei kann ein Vorbereitungskurs gut und gerne um die 1.000 Euro und mehr kosten. Dazu kommen 100 bis 200 Euro an Prüfungsgebühren. Andererseits sehen die meisten Tarifverträge schon jetzt für Notfallsanitäter ein höheres Gehalt vor als für Rettungsassistenten.

Was ist, wenn ich die Prüfung nicht bestehe?

Wenn Sie bei der Ergänzungsprüfung durchgefallen sind, bekommen Sie ein entsprechendes Schreiben. Darin steht auch, woran Sie gescheitert sind. Sie können dann sowohl die mündliche Prüfung als auch jedes Fallbeispiel aus der praktischen Prüfung für sich alleine wiederholen.

Haben Sie also zum Beispiel nur die Prüfungsfragen im mündlichen Teil der Ergänzungsprüfung zum Notfallsanitäter nicht gemeistert, müssen Sie auch nur diesen Teil wiederholen. Hatten Sie die praktische Prüfung bestanden, brauchen Sie diesen Teil nicht noch einmal abzulegen.

Aber auch wenn Sie bei einem Fallbeispiel gepatzt haben und der Rest gut lief, können Sie nur dieses eine Fallbeispiel noch einmal bearbeiten. Die Wiederholung Ihrer Prüfung muss aber innerhalb von zwölf Monaten stattfinden. Sonst verfallen die Ergebnisse.

Schaffen Sie es auch beim zweiten Anlauf nicht, macht Ihnen die zuständige Behörde eine Auflage. Diese kann zum Beispiel darin bestehen, dass Sie einen weiteren Kurs absolvieren oder einige Extra-Stunden auf der Lehrrettungswache leisten müssen.


10 Prüfungsfragen für Notfallsanitäter

1. Was ist die Hauptaufgabe der Leukozyten?

a) schnelle Gerinnung des Blutes
b) Transport von Sauerstoff im Blut
c) Abwehr von Krankheitserregern
d) Transport von Mineralien und Nährstoffen

Lösung: c

Die Leukozyten sind die weißen Blutkörperchen. Als Teil der Immunabwehr kommen sie im Blut, im Rückenmark, im Knochenmark und in anderen Teilen des Gewebes vor. Ihre Aufgabe besteht in erster Linie darin, Krankheitserreger abzuwehren.

2. Wie lautet das richtige Verhältnis zwischen Herzdruckmassage und Beatmung bei einem Atem-Kreislauf-Stillstand?

a) 2:30 – 2 Herzdruckmassagen, 30 Beatmungen
b) 15:15 – 15 Herzdruckmassagen, 15 Beatmungen
c) 20:10 – 20 Herzdruckmassagen, 10 Beatmungen
d) 30:2 – 30 Herzdruckmassagen, 2 Beatmungen

Lösung: d

Tritt ein Atem-Kreislauf-Stillstand ein, müssen umgehend Herzdruckmassage und Beatmung eingeleitet werden. Das richtige Verhältnis dabei lautet 30:2. Zunächst werden also 30 Herzdruckmassagen durchgeführt, auf die zwei Beatmungen folgen.

Die Frequenz bei der Herzdruckmassage sollte dabei bei etwa 100 Massagen pro Minuten liegen. Ein Beatmungstuch aus Kunststoff, das über den Mund oder die Nase des Patienten gelegt wird, schützt vor Infektionen.

3. Innerhalb welchen Zeitraums sollte ein Schlaganfall-Patient nach dem Auftreten der Symptome im Krankenhaus behandelt werden?

a) 3 Stunden
b) 5 Stunden
c) 8 Stunden
d) 12 Stunden

Lösung: a

Bei einem Schlaganfall ist schnelles Handeln gefragt. Als Richtlinie gilt, dass die Behandlung des Patienten im Krankenhaus innerhalb von drei Stunden nach dem Auftreten der Symptome beginnen sollte.

4. Wie lautet die Merkhilfe bei der Erstversorgung von Sportverletzungen?

a) AUA
b) PECH
c) GLÜCK
d) HILFE

Lösung: b

Die Eselsbrücke für die Versorgung von Sportverletzungen heißt PECH. P steht für Pause und meint, dass der betroffene Körperteil ruhiggestellt wird. E für Eis bedeutet, dass die Körperstelle gekühlt wird. C steht für Compression, die im Anlegen eines Druckverbandes bestehen kann. Und H steht für Hochlegen.

5. Die stabile Seitenlage ist sinnvoll, wenn der Patient …?

a) bei Bewusstsein ist und bis zur weiteren Versorgung zwischengelagert werden soll.
b) bewusstlos ist, aber Puls hat und atmet.
c) keinen spürbaren Puls hat und nicht mehr atmet.
d) eine Behandlung verweigert und deshalb fixiert werden muss.

Lösung: b

Im Fall von Bewusstlosigkeit sind wichtige Schutzmechanismen des Körpers außer Kraft gesetzt. Dazu gehören zum Beispiel der Husten- und Würgereflex. Weil die Muskulatur erschlafft, können Speichel, Blut, Erbrochenes und andere Flüssigkeiten in die Luftröhre gelangen. In der Folge kann der Patient ersticken.

Die stabile Seitenlage steuert hier entgegen. Denn weil der Kopf nach hinten überstreckt ist, können Flüssigkeiten abfließen und die Atemwege bleiben frei.

Ist die Person bei Bewusstsein, ist die stabile Seitenlage nicht erforderlich und mit Blick auf die weitere Versorgung auch nicht sinnvoll. Hat der Patient keinen Puls mehr und atmet er nicht, müssen umgehend Herzdruckmassage und Beatmung eingeleitet werden. Dafür wird der Patient auf den Rücken gelegt.

6. Was ist die richtige Maßnahme, um ein plötzliches Nasenbluten zu stoppen?

a) den Kopf nach vorne beugen
b) den Kopf in den Nacken legen
c) die Nase zuhalten oder mit Tamponaden ausstopfen
d) den Kopf möglichst gerade halten und den Hals lang machen

Lösung: a

Bei einem plötzlichen Nasenbluten sorgen Sie dafür, dass das Blut aus der Nase fließen kann. Dazu wird der Kopf nach vorne bezeugt. Ein feuchtes Handtuch oder eine kalte Kompresse im Nacken wirkt blutstillend.

7. Was hat beim Eintreffen am Einsatzort oberste Priorität?

a) Eigenschutz – Erst wenn die Unfallstelle abgesichert ist und ich mich selbst nicht in Gefahr begebe, leite ich die Erste-Hilfe-Maßnahmen ein.

b) Schutz des Verletzten – Ich bin verpflichtet, dem Verletzten schnellstmöglich zu helfen. Da jede Minute zählen kann, muss ich in Kauf nehmen, mich selbst einer Gefahr auszusetzen.

Lösung: a

Der Eigenschutz hat immer Vorrang. Daher muss die Unfallstelle zuerst abgesichert werden. Im Notfall kann zwar jede Minute wichtig sein. Trotzdem muss Ihre eigene Sicherheit gewährleistet sein. Sie können einem Verletzten nicht helfen, wenn Sie selbst zum Unfallopfer werden.

8. Was verabreichen Sie notfallmäßig bei einem anaphylaktischen Schock?

a) Insulin
b) Adrenalin
c) Kochsalzlösung
d) Heparin

Lösung: b

Ein anaphylaktischer Schock ist ein allergischer Schock und gleichzeitig die stärkste allergische Reaktion, die auftreten kann. Zu den häufigsten Auslösern gehören Insektenstiche, Medikamente und Nahrungsmittel. Als Notfallmedikament kommt in erster Linie Adrenalin zum Einsatz. Zusätzlich dazu kann, je nach Situation, ein Antihistaminikum, ein Kortisonpräparat und ein Asthma-Medikament gegeben werden.

9. Was lässt sich bei einer palpatorischen Blutdruckmessung ermitteln?

a) diastolischer Wert
b) systolischer Wert
c) diastolischer und systolischer Wert
d) Blutdruckamplitude

Lösung: b

Bei einer palpatorischen Blutdruckmessung wird die Manschette angelegt und der Puls getastet, während die Manschette aufgepumpt wird. Wenn der Puls nicht mehr tastbar ist, wird die Manschette um weitere 30 mmHg aufgepumpt. Auch bei einer Arrhythmie liefert die Messung dadurch zuverlässige Werte.

Wenn die Luft nun langsam wieder abgelassen wird, entspricht die erste tastbare Pulswelle dem systolischen Blutdruck. Der diastolische Blutdruck lässt sich mit dieser Messmethode nicht ermitteln.

Aus diesem Grund wird normalerweise eine auskultatorische Blutdruckmessung durchgeführt. Allerdings setzt das voraus, dass die Strömungsgeräusche mit dem Stethoskop abgehört werden können. Ist das vor Ort nicht möglich, weil es zum Beispiel an der Unfallstelle zu laut ist, wird die palpatorische Blutdruckmessung angewendet.

10. Wie heißt ein Schnelltest, der beim Erkennen eines Schlaganfalls hilft?

a) LOS
b) HOPPLA
c) QUICK
d) FAST

Lösung: d

Der FAST-Test kann als klinischer Schnelltest durchgeführt werden, um einen Schlaganfall zu erkennen. Das Kürzel steht für Face (Gesicht), Arms (Arme), Speech (Sprache) und Time (Zeit).

Zunächst fordern Sie den Patienten auf, zu lächeln oder die Stirn zu runzeln. Anschließend bitten Sie ihn, seine Arme auszustrecken und die Handflächen dann umzudrehen. Danach lassen Sie den Patienten einen einfachen Satz nachsprechen. Zum Schluss befragen Sie den Patienten oder Angehörige dazu, wie lange die Symptome schon vorhanden sind.

Sind die Bewegungen des Gesichts oder der Arme unterschiedlich oder ist die Aussprache des Patienten auffällig, ist ein Schlaganfall sehr wahrscheinlich.