Prüfungsfragen Rettungsassistent: Hiernach sind Sie fit

Aktualisiert am 1. Februar 2023 von Ömer Bekar

Infos zu Prüfungsfragen Rettungsassistent
Sie müssen mündliche und praktische Prüfungsfragen bearbeiten, wenn Sie sich als Rettungsassistent zum Notfallsanitäter qualifizieren wollen.

Rettungsassistenten übernehmen vielfältige Aufgaben: Sie kümmern sich um die Notfallversorgung der Patienten, bis der Notarzt eintrifft. Ist der Notarzt da, gehen sie ihm bei den Maßnahmen zur Hand. Einsätze, die zwar keinen Arzt, aber eine qualifizierte Betreuung auf dem Weg ins Krankenhaus erfordern, führen sie eigenverantwortlich durch. Und auch für den fachgerechten Krankentransport sind sie zuständig. Doch inzwischen hat der Beruf einen neuen Namen. Denn 2015 hat der Notfallsanitäter den Rettungsassistenten abgelöst. Möchten Sie in Ihrem Beruf bleiben, müssen Sie sich deshalb innerhalb der Übergangsfrist weiterbilden und eine Prüfung ablegen. Und welche Prüfungsfragen als ausgebildeter Rettungsassistent dabei auf Sie zukommen, erklären wir in diesem Artikel.

Die Anzahl der Einsätze und die Anforderungen an die Rettungskräfte steigen stetig. Um auch künftig eine schnelle und kompetente Hilfe im Notfall zu gewährleisten, wurden die Voraussetzungen und die Inhalte der Rettungsausbildung an die veränderten Bedingungen angepasst. In diesem Zuge trat dann auch das Notfallsanitätergesetz an die Stelle des Rettungsassistentengesetzes.

Seit 2014 wird die Ausbildung zum Notfallsanitäter angeboten, Anfang 2015 hat sie die Ausbildung zum Rettungsassistenten abgelöst. Die Berufsausbildung dauert drei Jahre. Bewerber brauchen einen mittleren Bildungsabschluss, müssen Deutsch können und dürfen keine Einträge im Führungszeugnis haben.

Außerdem müssen sie körperlich gesund und psychisch stabil sein. Während der Ausbildung arbeiten künftige Notfallsanitäter 790 Stunden in der Notaufnahme, der Psychiatrie, der Pädiatrie und der Gynäkologie eines Krankenhauses.

Rettungsassistent können Sie also nicht mehr werden, sondern nur noch Notfallsanitäter. Doch wenn Sie schon ausgebildeter Rettungsassistent sind, können Sie sich als Notfallsanitäter qualifizieren. Dazu müssen Sie eine Prüfung ablegen.

Unter welchen Voraussetzungen das möglich ist, wie die Prüfung abläuft und welche Prüfungsfragen Sie als Rettungsassistent beantworten müssen, schauen wir uns im Folgenden an.

Rettungssanitäter, Rettungsassistent und Notfallsanitäter

Der Krankenwagen trifft ein, zwei Sanitäter steigen aus und eilen zum Patienten. Sie versorgen ihn, bringen ihn in Absprache mit dem Notarzt in den Rettungswagen und machen sich auf den Weg ins Krankenhaus. – So oder so ähnlich stellen sich die meisten einen Rettungseinsatz vor.

Wer genau die Sanitäter sind, welche Berufsbezeichnungen sie tragen und welche Aufgaben sie haben, wissen viele nicht. Ist aber auch kein Wunder. Denn vor Ort zählt in erster Linie, dass dem Patienten schnell und gut geholfen wird. Trotzdem ist es wichtig, die Unterschiede zu kennen. Bevor wir uns um Prüfungsfragen für Rettungsassistenten kümmern, ordnen wir deshalb erst einmal die Berufsbezeichnungen ein.

Wenn Sie im Rettungsdienst arbeiten möchten, absolvieren Sie zunächst ein Grundmodul. Danach sind Sie Rettungshelfer. In einigen Bundesländern heißt die Qualifikation auch Rettungsdiensthelfer.

Anschließend besuchen Sie einen weiteren Lehrgang. In Vollzeit dauert er etwa 13 Wochen. Haben Sie den Lehrgang erfolgreich abgeschlossen, sind Sie Rettungssanitäter. Da das kein anerkannter Ausbildungsberuf ist, bieten sich übrigens auch für Quereinsteiger gute Chancen, in diesen Beruf zu wechseln und im Rettungsdienst zu arbeiten.

Der Rettungsassistent wiederum hat eine zweijährige Berufsausbildung absolviert. Er gehört zum nichtärztlichen Personal, trägt durch seine Qualifizierung aber die Verantwortung im Rettungswagen. Sowohl der Rettungshelfer als auch der Rettungssanitäter sind ihm unterstellt. Jedenfalls war das früher so.

Seit 2014 gibt es den Rettungsassistenten so nämlich nicht mehr. Er heißt jetzt Notfallsanitäter. Doch nicht nur der Name hat sich geändert. Der Beruf ist zwar weitgehend gleich geblieben, aber die Ausbildung dauert drei Jahre. Außerdem sind neue Kompetenzen dazugekommen. Neu ist auch, dass der angehende Notfallsanitäter während der Ausbildung, wie jeder andere Azubi, eine Vergütung bekommt.

Bereits ausgebildete Rettungsassistenten können ihren Beruf weiterhin ausüben. Nur müssen sie dafür eine Ergänzungsprüfung ablegen.

Die Qualifizierung vom Rettungsassistenten zum Notfallsanitäter

Als ausgebildeter Rettungsassistent haben Sie die Möglichkeit, sich zum Notfallsanitäter weiterzubilden. Die Voraussetzungen für die Teilnahme an der Prüfung regelt § 32 Notfallsanitätergesetz (NotSanG). Dabei spielt Ihre Berufserfahrung als Rettungsassistent eine entscheidende Rolle:

  • Haben Sie weniger als drei Jahre Berufserfahrung, müssen Sie einen Lehrgang absolvieren. Dieser Lehrgang umfasst 960 Stunden. Danach können Sie die Prüfung ablegen.
  • Mit drei bis fünf Jahren Berufserfahrung müssen Sie ebenfalls einen Lehrgang besuchen, damit Sie zur Prüfung zugelassen werden. Die Dauer des Lehrgangs beträgt aber nur 480 Stunden.
  • Bei mehr als fünf Jahren Berufserfahrung können Sie direkt an der Prüfung teilnehmen. Einen zusätzlichen Lehrgang müssen Sie nicht besuchen.
Doch für alle gilt: Sie müssen die ergänzende Prüfung spätestens am 31. Dezember 2020 ablegen.

Dieser Stichtag ergibt sich daraus, dass das Gesetz eine Frist von sieben Jahren vorsieht, um den Rettungsassistenten in den Notfallsanitäter überzuleiten. Und weil das NotSanG schon seit einiger Zeit gilt, läuft die Übergangsfrist Ende 2020 ab.

Ab dem 1. Januar 2021 sind keine Ergänzungsprüfungen mehr möglich. Stattdessen müssten Sie danach die komplette staatliche Prüfung zum Notfallsanitäter ablegen.

Hinweis: Diese Regelungen betreffen Sie nur dann, wenn Sie Ihre Ausbildung als Rettungsassistent bereits abgeschlossen haben. Andernfalls können Sie von Anfang an Notfallsanitäter werden. Dann absolvieren Sie eine dreijährige Berufsausbildung und beenden diese mit einem Examen. Die genauen Regelungen dazu ergeben sich aus der Ausbildungsverordnung.

Die Vorbereitung auf die Ergänzungsprüfung

Haben Sie weniger als fünf Jahre Berufserfahrung als Rettungsassistent, müssen Sie an einem Vorbereitungskurs teilnehmen, damit Sie zur ergänzenden Prüfung zugelassen werden. Je nach Berufserfahrung schreibt das Gesetz dann einen 480- oder 960-stündigen Lehrgang vor. Das entspricht einem drei- oder sechsmonatigen Kurs.

Inhaltlich unterschieden sich die Lehrgänge nicht großartig voneinander. Nur die Gewichtung der Inhalte ist etwas anders. So sieht der sechsmonatige Kurs zum Beispiel 80 Stunden in der Notaufnahme und 260 Stunden für die Vorbereitung auf die Prüfung vor. Beim dreimonatigen Kurs sind es 40 Stunden in der Notaufnahme und 120 Stunden für die Prüfungsvorbereitung.

Unterm Strich verfolgt die Weiterbildung einen ganzheitlichen Ansatz. Es geht nicht nur um einzelne Themen wie Notfallmedizin, Berufskunde oder Einsatztaktik. Stattdessen sollen Sie durch die Ausbildung lernen, bei einem Einsatz die ganze Situation richtig einzuordnen und entsprechend zu handeln.

Freiwillige Vorbereitungskurse

Arbeiten Sie seit über fünf Jahren als Rettungsassistent, können Sie die Ergänzungsprüfung direkt ablegen. Einen Lehrgang müssen Sie nicht besuchen. Trotzdem empfehlen wir, freiwillig einen Kurs zu besuchen. Denn selbst wenn Sie im Rahmen Ihrer Berufstätigkeit alle Fortbildungen besucht haben, sind die Handgriffe und Abläufe im Joballtag und die Fragen in der Prüfungssituation nicht das Gleiche.

Die Rettungsdienst-Schulen bieten solche freiwilligen Kurse an. Sie dauern eine bis vier Wochen und haben das Ziel, Ihr Wissen aufzufrischen und zu vertiefen. Außerdem behandeln die Kurse Themen und vermitteln Informationen, die bei der Ausbildung zum Rettungsassistenten nicht zu den Inhalten gehört haben. Was die Prüfungsfragen angeht, die Sie auf Ihrem Weg vom Rettungsassistent zum Notfallsanitäter beantworten müssen, kann das sehr hilfreich sein.

Tipp: Die Lehrgänge und Kurse bereiten Sie gut auf die Prüfung vor. Zusätzlich dazu können Sie sich aber auch Bücher besorgen, die sich mit der Prüfung zum Notfallsanitäter beschäftigen. Das kann ruhig ein gebrauchtes Buch oder Taschenbuch sein. Die Prüfungsfragen als Rettungsassistent sind nämlich ziemlich gleich, nur nicht so umfangreich wie beim Examen als Notfallsanitäter.

Der mündliche Teil der Prüfung

Die ergänzende Prüfung umfasst einen mündlichen und einen praktischen Teil. Die mündliche Prüfung testet Ihre fachlichen, sozialen und persönlichen Handlungskompetenzen. Dabei behandeln die mündlichen Prüfungsfragen für ausgebildete Rettungsassistenten hauptsächlich drei Themen:

  • Notfallsituationen erkennen, erfassen und beurteilen: Die Fragen in diesem Themenbereich beziehen sich auf Patienten aus allen Altersgruppen und auf Gefahrensituationen aller Art.
  • Kommunizieren und interagieren: Hier steht Ihr Verhalten gegenüber Personen, die Hilfe brauchen oder suchen, im Vordergrund. Neben dem Alter des Patienten geht es dabei auch um soziologische und psychologische Aspekte. Außerdem ist die Zusammenarbeit im Team ein entscheidender Punkt.
  • Bei der medizinischen Diagnostik und Therapie mitwirken: Die Prüfungsfragen in diesem Bereich sollen aufzeigen, dass Sie als Rettungsassistent und künftiger Notfallsanitäter alle notwendigen Maßnahmen sicher beherrschen, die das Leben des Patienten retten und schwere gesundheitliche Schäden abwenden. Dabei wird der gesamte Ablauf beleuchtet, also ab Ihrer Ankunft am Einsatzort bis zu dem Moment, in dem der Notarzt eintrifft.

Nach 30 bis 45 Minuten haben Sie die mündliche Prüfung geschafft.

Der praktische Teil der Prüfung

Nach dem mündlichen Teil folgt die praktische Prüfung. Hier müssen Sie zwei Fallbeispiele bearbeiten, die Ihnen der Prüfungsausschuss vorgibt. Dabei behandelt ein Fallbeispiel einen traumatologischen Notfall. Im anderen Fallbeispiel geht es um einen Herz-Kreislauf-Stillstand mit Reanimation.

In den Fallbeispielen geht es darum, dass Sie

  • die Gesamtsituation erkennen und erfassen,
  • eine Arbeitsdiagnose stellen,
  • notwendige Maßnahmen zur grundlegenden und zur erweiterten medizinischen Versorgung einleiten,
  • die erforderlichen medizinisch-technischen Geräte auswählen und richtig einsetzen,
  • die Vorgänge dokumentieren,
  • den Patienten für den Transport vorbereiten und
  • sofern notwendig, den Patienten für die weitere Versorgung an den Notarzt übergeben.

Die Prüfung ist so aufgebaut, dass Sie mit dem ersten Fallbeispiel beginnen. Daran schließt sich ein Fachgespräch mit den Prüfern an. Bei dem Gespräch müssen Sie erläutern, warum Sie wie vorgegangen sind. Dadurch soll sich zeigen, ob Sie Ihr Handeln reflektieren und nachvollziehbar begründen können.

Danach bearbeiten Sie das zweite Fallbeispiel. Auch hier folgt wieder ein Fachgespräch. Für jedes Fallbeispiel und das dazugehörige Gespräch sind 20 bis 40 Minuten vorgesehen. Die praktischen Prüfungsfragen lösen Sie zum Teil alleine, teilweise bearbeiten Sie die Aufgaben aber auch im Team mit einem anderen Rettungsassistenten.

Übrigens: Das Examen, das die Ausbildung zum Notfallsanitäter beendet, ist viel umfangreicher. So gibt es neben der mündlichen und der praktischen Prüfung auch noch einen schriftlichen Teil. Außerdem stehen bei der staatlichen Prüfung nicht nur zwei, sondern vier Fallbeispiele auf dem Programm.

Einfacher ist es also, wenn Sie die Möglichkeit nutzen, die Ergänzungsprüfung abzulegen. Denn so ersparen Sie sich die schriftlichen Prüfungsfragen und müssen auf Ihrem Weg vom Rettungsassistent zum Notfallsanitäter nur eine verkürzte praktische Prüfung meistern.

Der Prüfungsort

Wo Sie Ihre Prüfung abgelegen, hängt davon ab, ob Sie im Vorfeld einen Lehrgang besucht haben oder ob nicht. Haben Sie im Rahmen der Weiterbildung einen Kurs an einer Rettungsdienst-Schule absolviert, findet Ihre Prüfung auch an dieser Schule statt. Gehen Sie als erfahrener Rettungsassistent direkt zur Prüfung, entscheidet die zuständige Behörde, wo Sie an der Prüfung teilnehmen.

Die Rettungsdienst-Schule, die die Prüfung durchführt, bildet einen Prüfungsausschuss. Darin kommen der Schulleiter, ein Arzt und zwei Lehrer zusammen. Ergänzt wird der Ausschuss von einem Vertreter der zuständigen Behörde. Bei der Prüfung haben Sie es also mit mindestens fünf Prüfern zu tun.

Die Kosten für die Weiterbildung

Vermutlich werden Sie die Kosten für die Qualifizierung zum Notfallsanitäter selbst übernehmen müssen. Ihr Arbeitgeber wird Sie für den Besuch des Lehrgangs zwar in den meisten Fällen freistellen. Doch dass er Ihnen die Weiterbildung samt Prüfung bezahlt oder zumindest bezuschusst, wird eher die Ausnahme sein.

Das liegt zum einen daran, dass der Rettungsassistent als Berufbezeichnung nicht aus den Rettungsdienst-Gesetzen der Bundesländer gestrichen wird. Und solange das so bleibt, werden einige Arbeitgeber antworten, dass eine berufliche Weiterbildung Ihre eigene Entscheidung ist.

Das Problem an der Geschichte ist aber, dass Sie ohne die Qualifizierung als Notfallsanitäter langfristig nicht mehr viel im Rettungsdienst machen können. Denn das Notfallsanitätergesetz zielt ja gerade darauf ab, Rettungsassistenten durch qualifizierte Notfallsanitäter zu ersetzen.

Zum anderen spielen die Kriterien für die Vergabe von Rettungsdienst-Leistungen eine große Rolle. Damit ein Arbeitgeber eine Ausschreibung gewinnt, muss sein Angebot nämlich preiswerter sein als die Angebote der Konkurrenz. Und bei knapp kalkulierten Preisen bleibt kaum Spielraum, um Weiterbildungen der Mitarbeiter zu bezahlen.

Auf finanzielle Unterstützung sollten Sie sich deshalb besser nicht verlassen. Dabei müssen Sie für einen Vorbereitungskurs mit Kosten um die 1.000 Euro rechnen. Dazu kommen noch einmal die Prüfungsgebühren, die sich auf 100 bis 200 Euro belaufen.

Doch die Investition lohnt sich. Denn zum einen können Sie nach der Qualifizierung weiterhin in Ihrem Beruf arbeiten. Und zum anderen verdienen Sie laut Tarifvertrag als Notfallsanitäter in aller Regel mehr.

Wenn Sie bei der Ergänzungsprüfung durchfallen

Bleibt noch die Frage, was passiert, wenn Sie die Prüfung nicht bestehen. Sind Sie durchgefallen, wird Ihnen das schriftlich mitgeteilt. Und in dem Schreiben steht, welchen Teil der Prüfung Sie nicht erfolgreich gemeistert haben. Daraufhin können sowohl die mündliche Prüfung als auch die beiden Fallbeispiele für sich alleine wiederholen.

Haben Sie zum Beispiel die praktische Prüfung bestanden, sind aber an den mündlichen Prüfungsfragen gescheitert, müssen Sie nicht die komplette Ergänzungsprüfung für Rettungsassistenten neu machen. Stattdessen brauchen Sie nur die mündliche Prüfung zu wiederholen. Haben Sie bei einem der beiden Fallbeispiele gepatzt, müssen Sie bei der Wiederholung nur dieses eine Fallbeispiel bearbeiten.

Den Prüfungsfragen als Rettungsassistent müssen Sie sich aber innerhalb von zwölf Monaten erneut stellen. Andernfalls verfallen Ihre Ergebnisse und Sie müssen die gesamte Prüfung neu machen.

Fallen Sie auch beim zweiten Versuch durch, bekommen Sie von der zuständigen Behörde eine Auflage. Diese kann zum Beispiel den Besuch eines weiteren Lehrgangs oder zusätzliche Stunden auf der Lehr-Rettungswache vorsehen. Haben Sie die Auflage erfüllt, werden Sie für einen neuen Anlauf wieder zur Prüfung zugelassen.


10 Prüfungsfragen für Rettungsassistenten

1. Was verursacht einen Muskelkater?

a) schlechte Versorgung der Muskeln mit Sauerstoff
b) Wasser, das in kleine Geweberisse eindringt
c) Überstreckung der Muskelfasern durch ruckartige Bewegungen
d) zu geringe Flüssigkeitsaufnahme

Lösung: b

Wenn das Muskelgewebe überlastet wird, kann es zu kleinen Rissen kommen. In diese Risse dringt allmählich Wasser ein. Da sich das Gewebe dadurch ausdehnt, entsteht ein Dehnungsschmerz, der als Muskelkater empfunden wird. Dass ein Muskelkater entsteht, weil die Sauerstoffversorgung schlecht ist und die Muskeln deshalb übersäuern, ist inzwischen widerlegt.

2. Welche Form der Beatmung gibt es nicht?

a) Mund zu Mund
b) Mund zu Nase
c) Nase zu Mund

Lösung: c

Ist beim Patienten keine Atmung feststellbar, kann entweder von Mund zu Mund oder von Mund zu Nase beatmet werden. Eine Beatmung von Nase zu Mund gibt es nicht.

Für die Beatmung knien Sie sich neben den Patienten, kontrollieren seine Atemwege und machen diese frei, indem Sie zum Beispiel Erbrochenes entfernen. Bei einer Beatmung von Mund zu Mund verschließen Sie mit Daumen und Zeigefinger die Nase des Patienten. Bei einer Mund-zu-Nase-Beatmung legen Sie Ihren Daumen auf die Lippen des Patienten. Die Dauer einer Einzelbeatmung sollte eine Sekunde nicht überschreiten.

3. Kochendes Wasser, heiße Getränke oder Suppen führen vor allem bei Kindern immer wieder zu teils schweren Verbrühungen. Wie wird der betroffene Körperteil richtig gekühlt?

a) 3 Minuten lang mit Eis
b) 5 bis 10 Minuten mit sehr kaltem Wasser
c) 15 bis 20 Minuten mit kühlem Wasser
d) 30 Minuten mit warmem Wasser

Lösung: c

Nachdem Sie die Kleidung vorsichtig entfernt haben, kühlen Sie die betroffene Stelle etwa 15 bis 20 Minuten lang mit kühlem Wasser. Die Wassertemperatur sollte dabei zwischen 15 und 20 Grad Celsius liegen. Zu kaltes Wasser oder gar Eis könnten eine Unterkühlung hervorrufen und dadurch weitere Gewebeschädigungen verursachen. Warmes Wasser macht keinen Sinn, weil die verbrühte Stelle gekühlt werden muss.

4. Wann wenden Sie den Rautekgriff an?

a) beim Anlegen eines Druckverbandes, der eine starke Blutung stoppen soll
b) vor dem Setzen eines Luftröhrenschnitts
c) um einem verunglückten Motorradfahrer den Helm abzuziehen
d) beim Bergen von verletzten Personen aus einem Fahrzeug

Lösung: d

Durch den Rautekgriff können Sie einen Verletzten aus einem Fahrzeug bergen. Dazu legen Sie einen Unterarm des Patienten quer von seinen Oberkörper, greifen von hinten zwischen seinen Achseln durch und erfassen den Unterarm. Durch eine leichte Drehung können Sie den Verletzten nun aus dem Fahrzeug herausholen und kurz auf Ihrem gebeugten Oberschenkel absetzen, bevor Sie weitere Maßnahmen einleiten. Hilfreich ist der Rautekgriff vor allem bei Patienten, die bewusstlos oder recht schwer sind.

5. Ein Kleinkind hat Spülmittel getrunken. Was sollten Sie nicht tun?

a) die Reste des Spülmittels aus dem Mund entfernen
b) beruhigend auf das Kind einwirken
c) das Kind hochheben, um es auf einen Stuhl oder die Trage zu setzen
d) ein Erbrechen beim Kind auslösen

Lösung: d

Bei Spülmittel handelt es sich um einen Schaumbildner. Beim Erbrechen kann sich deshalb ein Schaum bilden, der in die Lunge gelangen und ein Ersticken zur Folge haben kann. Deshalb sollten Sie auf keinen Fall ein Erbrechen provozieren.

Erbricht das Kind von sich aus, halten Sie seinen Kopf nach vorne und stützen die Stirn mit der Hand ab. Liegt das Kind, drehen Sie seinen Kopf zur Seite.

6. Ihr Patient hat sich beim Fußballspielen verletzt. An welcher Schilderung können Sie erkennen, dass er sich sehr wahrscheinlich einen Riss der Achillessehne zugezogen hat?

a) Er hat sich den Fuß um fast 90 Grad verdreht.
b) Er ist beim Aufkommen umgeknickt.
c) Er hat einen Knall gehört, der wie ein Peitschenhieb klang.
d) Seine Zehen haben sich blau verfärbt.

Lösung: c

Wenn der Fuß umknickt, sich verdreht oder die Zehen blau anlaufen, kann das auf verschiedene Verletzungen hinweisen. Ein ziemlich eindeutiges Anzeichen für einen Riss der Achillessehne ist hingegen ein lautes Geräusch. Wenn sie reißt, ist nämlich ein Knall zu hören, der so ähnlich klingt wie das Schnalzen einer Peitsche.

7. Wie verhalten Sie sich, wenn Ihr Patient einen epileptischen Anfall hat?

a) Ich räume Gegenstände wie Möbel, Flaschen oder Gläser, an denen sich der Patient verletzten könnte, zur Seite.
b) Ich halte den Patienten fest und fixiere ihn, damit er sich und andere nicht verletzt.
c) Ich spritze sofort ein krampflösendes Mittel.
d) Ich schreie den Patienten an, weil er sich dadurch auf mich konzentriert. Das stoppt die Krämpfe.

Lösung: a

Ein epileptischer Anfall hält in aller Regel nur kurz an. Während dieser Zeit sollten Sie gefährliche Gegenstände zur Seite räumen und spitze Ecken abpolstern. Auf diese Weise können Sie verhindern, dass der Patient stürzt oder sich weitere Verletzungen zuzieht. Ansonsten müssen Sie abwarten. Erst wenn der Anfall abgeklungen ist, können Sie mit einer Behandlung beginnen.

8. Wie heißt der Test, mit dem vor einer Transfusion überprüft wird, ob der Patient das Spenderblut verträgt?

a) Prick-Test
b) Kreuzprobe
c) BMI-Messung
d) Ehrlich-Probe

Lösung: b

Um die Verträglichkeit des Spenderbluts beim Patienten zu überprüfen, wird eine Kreuzprobe durchgeführt. Der Prick-Test in ein Hauttest, mit dem Allergien nachgewiesen werden können. Für den Nachweis von bestimmten Abbauprodukten im Urin kommt die Ehrlich-Probe zum Einsatz. Der BMI beschreibt das Verhältnis zwischen Körpergewicht und Körpergröße.

9. Wann sollten Sie die silberne Seite der Rettungsdecke als Außenseite verwenden?

a) zum Schutz vor einer Unterkühlung
b) bei stark blutenden Wunden
c) bei massiven Verbrennungen
d) zum Schutz vor Hitze bei starker Sonneneinstrahlung

Lösung: d

Die Rettungsdecke schützt einen Verletzten vor Kälte und Nässe. Die dünne, reißfeste Folie ist wasserfest und isoliert sehr gut. Da die Rettungsdecke normalerweise vor Kälte schützen und zum Beispiel eine Unterkühlung vermeiden soll, verwenden Sie die silberne Seite als Innenseite und die goldene Seite als Außenseite. Denn während die silberne Beschichtung die Wärmestrahlung reflektiert, absorbiert die goldene Seite die Wärme.

Ist der Verletzte sehr starker Sonneneinstrahlung ausgesetzt, kann es aber sinnvoll sein, die silberne Seite als Außenseite zu nutzen. Dadurch ist der Verletze vor übermäßiger Hitze geschützt.

10. Welcher Laborwert liefert zuverlässige Hinweise auf eine Schädigung des Herzmuskels?

a) Cystatin
b) Immunglobulin-E
c) Troponin
d) Ferritin

Lösung: c

Wenn der Herzmuskel zum Beispiel nach einem Herzinfarkt geschädigt ist, treten vermehrt kardiale Troponine ins Blut ein. Ihr Wert zeigt deshalb bei einem Bluttest an, ob eine Schädigung des Herzmuskels vorliegt.

Cystatin sagt etwas über die Funktionstüchtigkeit der Nieren aus. Antikörper des Typs Immunglobulin-E sind wichtig, um Allergien festzustellen. Ferritin ist ein Eiweißstoff, der Eisen im Körper speichert. Bei der Diagnose einer Anämie spielt er eine große Rolle.