Aktualisiert am 1. Februar 2023 von Ömer Bekar
Die Berufsbezeichnung Mechatroniker leitet sich von dem fachübergreifenden Themenbereich Mechatronik ab, der sich seinerseits aus den Gebieten Mechanik, Elektrotechnik und Elektronik zusammensetzt und durch die Steuerungstechnik sowie die Informationstechnik erweitert wird. Insofern ist ein Mechatroniker zeitgleich Elektro- und Metallfachkraft und kann aufgrund seiner Ausbildung selbstständig an elektrischen und mechanischen Anlagen arbeiten.
[WpProQuiz 49]
Das Hauptaufgabenfeld des Mechatronikers liegt in der Montage, der Instandsetzung und der Wartung von komplexen Maschinen und Anlagen, daneben sind Mechatroniker auch im Service tätig oder wirken an der Herstellung firmenspezifischer Produkte und Systeme mit. Die 3 1/2-jährige Ausbildung dieses im Sinne des Berufsbildungsgesetzes anerkannten Ausbildungsberufes endet mit einer Abschlussprüfung, die von der zuständigen Industrie- und Handelskammer abgenommen wird.
Die Abschlussprüfung besteht aus Teil A und Teil B
Die Abschlussprüfung gliedert sich mit Teil A in einen praktischen und mit Teil B in einen schriftlichen Teil. Grundsätzlich geht es bei der Prüfung darum, die Kenntnisse zu überprüfen, die der Prüfling während seiner Ausbildung im Betrieb und in der Berufsschule erworben hat, und es wird ermittelt, ob er über die notwendigen Qualifikationen verfügt, um die typischen Problemstellungen des Berufsalltags zu erkennen, zu beurteilen und zu lösen. In anderen Worten ausgedrückt bedeutet das, dass der Prüfling mit der Prüfung unter Beweis stellen kann, dass er während seiner Ausbildung zu einem Mechatroniker herangereift ist, der eigenverantwortlich und selbstständig arbeiten kann.
Teil A der Abschlussprüfung sieht einen betrieblichen Auftrag vor. Dabei kann die Arbeitsaufgabe darin bestehen, ein mechatronsiches System zu errichten, zu andern oder instandzuhalten und in Betrieb zu nehmen, inklusive der Planung der notwendigen Arbeitsschritte, der Montage oder Demontage sowie dem Ändern oder Konfigurieren von Programmen. Nach Fertigstellung des betrieblichen Auftrags dokumentiert der Prüfling seine Arbeitsergebnisse und trägt sie dem Prüfungskomitee im Rahmen einer Präsentation vor. Während der Präsentation fungieren die Prüfer zunächst als Zuhörer. Insgesamt ist für die Durchführung des betrieblichen Auftrags, dessen Dokumentation sowie die Vorbereitung der Präsentation ein Zeitrahmen von 30 Stunden vorgesehen. Nach der Präsentation folgt ein etwa 30-minütiges Fachgespräch mit den Prüfern. Hierbei geht es in erster Linie um den betrieblichen Auftrag, der in diesem Rahmen weiter erläutert, ausgeführt und erörtert werden kann, allerdings sind durchaus auch weiterführende Fragen seitens der Prüfer möglich.
Teil B der Abschlussprüfung sieht schriftliche Prüfungsfragen aus den Bereichen Funktionsanalyse, Arbeitsplanung sowie Wirtschafts- und Sozialkunde vor. Insofern wird hier vor allem das theoretische Grundlagenwissen überprüft, das in der Berufsschule vermittelt wurde. Ein Großteil der Fragen ist als Multiple-Choice-Fragen gestaltet, was bedeutet, dass der Prüfling seine Antwort aus mehreren vorgegebenen Möglichkeiten wählt. Hierbei ist es sehr wichtig, die Fragen und Antworten sehr genau zu lesen, zudem gilt der Tipp, beantwortete Fragen im Nachhinein nicht wieder zu korrigieren. Sofern offene Fragen gestellt werden, also Fragen, die der Prüfling in eignen Worten beantwortet, sollte er nach Möglichkeit immer auf die Fachbegriffe zurückgreifen.
Nach erfolgreichem Bestehen der Abschlussprüfung erhält der Prüfling seinen Facharbeiterbrief als Mechatroniker mit dem Zusatz Elektrofachkraft nach BGV A3.
10 häufig gestellte Fragen aus der Abschlussprüfung des Mechatronikers
1. Welche Aussage hinsichtlich der Instandhaltung ist nicht richtig?
a) Instandhaltung kann betrieben werden, um Systemausfällen vorzubeugen.
b) Zu den Zielen der Instandhaltung gehört, die Betriebssicherheit zu verbessern.
c) Durch Instandhaltungsmaßnahmen entstehen Kosten und die Anlagenverfügbarkeit wird reduziert.
d) Mithilfe von Instandhaltungsmaßnahmen können Betriebsabläufe optimiert und Störungen reduziert werden.
2. Wobei handelt es sich nicht um ein nicht spanabhebendes Verfahren der Metallverarbeitung?
a) Prägen
b) Biegen
c) Treiben
d) Stanzen
3. Welche Aussage zu den Nachteilen von Hydraulik ist falsch?
a) Sehr große Kräfte und Drehmomente können nur schwer erzeugt werden.
b) Die Ventile verursachen Schaltgeräusche.
c) Hydrauliköle sind temperaturabhängig und bei sinkenden Temperaturen erhöhen sich Viskosität und Kraftaufwand.
d) Es besteht die Gefahr von Leckagen.
a) Pneumatikmotor
b) Pneumatikpumpe
c) Hydraulikpumpe
d) Kompressor oder Verdichter
5. Welcher Steuerungstyp wird bei Microcontrollern verwendet?
a) verbindungsprogrammierte Steuerung
b) pneumatische Steuerung
c) speicherprogrammierbare Steuerung
d) hydraulische Steuerung
6. Worin liegt kein Vorteil eines Feldbusses im Vergleich zur parallelen Verdrahtung?
a) Kabel, Rangierverteiler und Ausmaße des Schaltschranks werden reduziert
b) durch kurze Signalwege ergibt sich eine höhere Zuverlässigkeit und bessere Verfügbarkeit
c) niedrigerer Preis von Komponenten mit Feldbusfunktionalität
d) Ausfall- und Wartezeiten werden durch die Eigendiagnose durch das System mit Klartextanzeige verkürzt
7. Welche Farbe muss der Neutralleiter (N) laut VDE-Normen haben?
a) rot
b) braun
c) grün-gelb
d) blau
8. Mithilfe welcher SI-Basiseinheit wird die Stoffmenge beschrieben?
a) Mol (mol)
b) Candela (cd)
c) Farad (F)
d) Gray (Gy)
9. Womit beschäftigt sich die Arbeitsstättenrichtlinie ASR 12/1-3?
a) Türen und Tore
b) Schutz gegen Absturz und herabfallende Gegenstände
c) Lüftung
d) Raumtemperaturen
10. Was wird mithilfe eines Pyknometers gemessen?
a) Einwirkung von Strahlung auf einen Körper
b) Winkel und geometrische Beziehungen im Raum
c) das spezifische Gewicht oder die Dichte
d) Strecken, hochpräzise durch Abfahren
Antworten:
1. c
2. d
3. a
4. b
5. c
6. c
7. d
8. a
9. b
10. c