Aktualisiert am 1. Februar 2023 von Ömer Bekar
Voraussetzung dafür, dass jemand ein Kraftfahrzeug im Straßenverkehr bewegen darf, ist eine gültige Fahrerlaubnis, der sogenannte Führerschein, der ihm Rahmen der Führerscheinprüfung erworben werden kann. Die Teilnahme an der Prüfung wiederum setzt den Besuch einer Fahrschule voraus. Deren Aufgabe besteht in der Ausbildung von Fahrschülern und basiert auf dem Fahrlehrergesetz und der Fahrschüler-Ausbildungsordnung. Das bedeutet, der Fahrlehrer vermittelt dem Fahrschüler die wesentlichen theoretischen und praktischen Grundlagen hinsichtlich der gesetzlichen und straßenverkehrsrechtlichen Vorschriften sowie dem sicheren und umweltbewussten Führen von Kraftfahrzeugen der jeweiligen Führerscheinklasse.
[WpProQuiz 17]
Nach dem Absolvieren der Ausbildung in der Fahrschule kann der Prüfling die Führerscheinprüfung ablegen und erhält bei erfolgreichem Abschluss die Fahrerlaubnis für die jeweilige Klasse.
1.) Die Führerscheinprüfung wird nach den Richtlinien des Straßenverkehrsgesetzes und der Fahrerlaubnisverordnung durchgeführt. Dabei nehmen Fahrprüfer die Prüfung ab, in den alten Bundesländern sind dies Sachverständige des TÜVs, in den neuen Bundesländern der DEKRA. In Berlin kann der Prüfling wählen, ob die Prüfung von einem Prüfer des TÜVs oder der DEKRA abgenommen werden soll. Die wesentliche Absicht der Führerscheinprüfung besteht darin, zu ermitteln, ob der Prüfling die gesetzlichen Vorschriften kennt, in der Lage ist, ein Fahrzeug sicher, ordnungsgemäß und umweltbewusst zu führen, mit den Gefahren im Straßenverkehr vertraut ist und mögliche Gefahrensituationen ohne zusätzliche Gefährdung für sich oder andere lösen kann. Insofern werden in der Fahrschule einerseits theoretische Grundlagen vermittelt, die sich mit Bereichen wie der Gefahrenlehre und dem Verhalten im Straßenverkehr, den Betriebsvorschriften und der Technik oder der persönlichen Fahreignung beschäftigen und andererseits die Fahrpraxis unterrichtet.
2.) Die eigentliche Führerscheinprüfung gliedert sich in zwei Bereiche, nämlich in einen theoretischen und in einen praktischen Prüfungsteil. Dabei wird der theoretische Prüfungsteil zuerst durchgeführt und ein erfolgreiches Ablegen ist die Voraussetzung für die Zulassung zur praktischen Prüfung. Der Ablauf der theoretischen Prüfung sieht das Bearbeiten eines Fragebogens vor, der Multiple-Choice-Fragen enthält. Diese Fragen werden durch Ankreuzen der entsprechenden Antwortmöglichkeiten gelöst, wobei zu beachten gilt, dass grundsätzlich auch mehrere Antwortmöglichkeiten richtig sein können und entsprechend dann alle richtigen Optionen angekreuzt werden müssen.
3.) Die Inhalte der schriftlichen Prüfungsfragen beziehen sich auf allgemeine Grundlagen, die generell für alle Fahrerlaubnisklassen relevant sind und auf Inhalte, die für die Klasse relevant sind, für die die Prüfung abgelegt wird. Dabei sind die Prüfungsfragen mit unterschiedlichen Fehlerpunkten belegt. Einfachere Fragen, deren Wichtigkeit niedriger bewertet wird, sehen zwei Fehlerpunkte vor, wichtige Fragen können mit bis zu fünf Fehlerpunkten belegt sein. Für jede Fahrerlaubnisklasse sind bestimmte Fehlerpunkte erlaubt, allerdings ist die Prüfung nicht bestanden, wenn die zulässige Fehlerpunktzahl überschritten wird. Wichtig bei Auswahlfragen ist, den Sachverhalt genau zu lesen und bei bildlichen Darstellungen auch auf kleine Details, wie beispielsweise abgebildete Verkehrschilder oder gesetzte Blinker zu achten. Zudem sollten gelöste Fragen nicht nochmals korrigiert werden, da viele Prüflinge dazu neigen, bei wiederholtem Lesen unsicher zu werden und richtig gelöste Fragen ins Falsche zu korrigieren.
4.) Der zweite Prüfungsteil besteht aus der praktischen Prüfung, wobei der zeitliche Rahmen und der Prüfungsablauf von der Fahrerlaubnisverordnung für die jeweilige Klasse vorgegeben werden. Zu den Grundbausteinen der praktischen Prüfung gehören die Fahrvorbereitung, die Abfahrtkontrolle, Grundfahraufgaben, wie beispielsweise das Einparken, Abbremsvorgänge oder das Anfahren in Steigungen, sowie die eigentliche Prüfungsfahrt. Wichtig bei der praktischen Prüfung ist, ruhig zu bleiben und die geübten Vorgänge abzurufen. Vielfach scheitern praktische Prüfungen nämlich nicht an groben Fahrfehlern, sondern an eher kleinen Details, wie beispielsweise, dass vergessen wird, die Spiegel richtig einzustellen, Blinker zu setzen oder nicht nur auf die Spiegel zu achten, sondern auch auf den Schulterblick.
Fahrschule Prüfungsfragen:
1. An welchen Stellen passieren häufig Unfälle, die auf eine zu hohe Geschwindigkeit zurückzuführen sind?
a) an Fußgängerüberwegen
b) an Kreuzungen und Straßeneinmündungen
c) in Kurven
2. Zwei aufeinander treffende Fahrzeuge möchten beide links abbiegen. Wann ist es nicht möglich, dass diese Fahrzeuge voreinander abbiegen?
a) Wenn sich eines der Fahrzeuge in unmittelbarer Nähe der Kreuzungsmitte befindet.
b) Wenn die Markierungen auf der Fahrbahn dies verbieten.
c) Wenn deutlich wird, dass das entgegenkommende Fahrzeug hinter dem eignen Fahrzeug abbiegen möchte.
3. In welchen Fällen ist es nicht notwendig, den Blinker zu setzen?
a) beim Verlassen eines Kreisverkehrs
b) beim Folgen des Verlaufs einer abknickenden Vorfahrtsstraße
c) beim Abbiegen in ein privates Grundstück
d) beim Verlassen einer abknickenden Vorfahrtsstraße in gerader Richtung
4. Wie lange dürfen Sie maximal an einer Bushaltestelle stehen bleiben, beispielsweise um jemanden aussteigen zu lassen, sofern dadurch kein Bus behindert wird?
a) gar nicht
b) 3 Minuten
c) 5 Minuten
d) solange, bis ein Bus kommt
5. Welche Papiere sind beim Führen eines Fahrzeugs mit sich zu führen?
a) Führerschein
b) Fahrzeugschein / Zulassungsbescheinigung Teil I
c) Fahrzeugbrief / Zulassungsbescheinigung Teil II
6. Während eines Abbremsvorgangs fällt Ihnen auf, dass Ihr Lenkrad zu einer Seite hin drehen möchte. Woran kann dies liegen?
a) die Bremse wirkt einseitig
b) die Straße hat ein Gefälle
c) die Straße hat eine Steigung
7. Sowohl das rote als auch das blaue Fahrzeug möchten jeweils nach rechts abbiegen. Die Verkehrsführung wird von einem Polizisten geregelt, der mit dem Gesicht zum roten Fahrzeug steht und seinen linken Arm ausstreckt. Welches Fahrzeug darf fahren?
a) das blaue Fahrzeug
b) das rote Fahrzeug
c) beide Fahrzeuge
d) keines der Fahrzeuge
8. Bei gleichbleibenden Bedingungen wird der Bremsweg bei einer Verdoppelung der Fahrgeschwindigkeit um wie viel länger?
a) Er wird doppelt so lang.
b) Er wird dreimal so lang.
c) Er wird viermal so lang.
9. Wann ist es zulässig, bei Dunkelheit innerhalb von geschlossenen Ortschaften mit Standlicht zu fahren?
a) in Zonen innerhalb Wohngebieten mit einer zulässigen Höchstgeschwindigkeit von 30 km/h
b) in Zonen, die in Schrittgeschwindigkeit zu befahren sind
c) in Zonen in unmittelbarer Nähe von Krankenhäusern und anderen Pflegeeinrichtungen
d) gar nicht
10. Sie befahren eine Straße und kommen plötzlich auf ein vereistes Teilstück. Wie ist das richtige Verhalten bei freier und übersehbarer Strecke?
a) beschleunigen, möglichst ohne Lenkbewegungen
b) leicht abbremsen, möglichst ohne Lenkbewegungen
c) nicht beschleunigen und nicht abbremsen, allerdings Lenkbewegungen, um das Fahrzeug auszubalancieren
d) nicht beschleunigen, nicht abbremsen, möglichst keine Lenkbewegungen
Fahrschule Prüfungsfragen Lösungen:
1. a, b, c
2. b, c
3. d
4. b
5. a, b
6. c
7. a
8. c
9. d
10. d