Aktualisiert am 1. Februar 2023 von Ömer Bekar
Zunächst handelt es sich bei einem Führerschein um die Berechtigung, ein Kraftfahrzeug im öffentlichen Straßenverkehr zu bewegen. Dabei ist diese Fahrerlaubnis immer an eine bestimmte Fahrzeugklasse gebunden, was bedeutet, dass der Verkehrsteilnehmer nur solche Fahrzeugtypen fahren darf, die zu der Klasse gehören, für die er eine entsprechende Prüfung abgelegt hat. Der Führerschein wird durch die zuständige Behörde erteilt, setzt allerdings eine entsprechende Fahreignung, die durch die Ausbildung in einer Fahrschule vermittelt wird, sowie eine erfolgreich abgelegte Führerscheinprüfung voraus.
[WpProQuiz 6]
1.) Grundlage für die Führerscheinprüfung bilden das Straßenverkehrsgesetz und die Fahrerlaubnisverordnung. Die eigentliche Prüfung setzt sich aus einer theoretischen und einer praktischen Prüfung zusammen, die jeweils von einem Fahrprüfer abgenommen werden. Dabei liegt die wesentliche Absicht der Führerscheinprüfung darin, zu ermitteln, ob der Prüfling in der Lage ist, ein Fahrzeug ordnungsgemäß und unter Einhaltung der Vorschriften im Straßenverkehr zu bewegen. Nach erfolgreichem Ablegen der Führerscheinprüfung wird der Führerschein als amtlicher Nachweis durch den Prüfer oder die zuständige Behörde ausgehändigt und mit der Aushändigung gilt die Fahrerlaubnis für die jeweilige Klasse als erteilt.
2.) Den ersten Teil der Führerscheinprüfung bildet die theoretische Prüfung, die mit Ausnahme von Erweiterungen von Fahrerlaubnisklassen auf deren Anhängerklassen sowie Erweiterungen im Zusammenhang mit der Fahrerlaubnisklasse A abgelegt werden muss. Die Kernthemen der Theorieprüfung umfassen die Gefahrenlehre, das Verhalten im Straßenverkehr, Aspekte wie Vorfahrt und Vorrang, Verkehrszeichen, Umweltschutz, Betriebsvorschriften und Technik sowie die persönliche Fahreignung. Im Wesentlichen geht es bei der theoretischen Prüfung also darum, unter Beweis zu stellen, dass der Prüfling über ausreichendes Wissen hinsichtlich der gesetzlichen Vorschriften und umweltbewussten Fahrtechniken verfügt und mögliche Gefahrensituationen im Straßenverkehr richtig einzuschätzen und zu lösen weiß.
3.) Die theoretischen Prüfungsfragen werden in aller Regel in Form von Multiple-Choice-Fragen gestellt. Das bedeutet, der Prüfling erhält einen Fragebogen, bei dem die Fragen durch Ankreuzen der entsprechend richtigen Antwortmöglichkeit gelöst werden. Dabei beinhalten die Prüfungsfragen einerseits Grundlagen, die für alle Fahrerlaubnisklassen gelten und andererseits Fragen, die spezifisch auf die jeweilige Klasse abgestimmt sind. Je nach Wichtigkeit der Prüfungsfragen sind diese mit unterschiedlichen Fehlerpunkten belegt, die sich in einem Rahmen zwischen zwei und fünf Fehlerpunkten bewegen. Für jede Klasse ist eine bestimmte zulässige Fehlerpunktzahl festegelegt und sofern diese Punktzahl überschritten wird, gilt die Prüfung als nicht bestanden. Wichtig bei Multiple-Choice-Fragen ist, auf den genauen Wortlaut zu achten, um entscheidende Details nicht zu überlesen. Daneben gilt der Tipp, bereits gelöste Fragen nicht mehr zu korrigieren, da insbesondere bei Auswahlfragen häufig der Fall ist, dass eine Lösung bei längerem Nachdenken plötzlich nicht mehr richtig erscheint und fälschlicherweise korrigiert wird.
4.) Wurde die theoretische Prüfung bestanden, folgt die praktische Prüfung. Hierbei geht es im Wesentlichen darum, unter Beweis zu stellen, dass der Prüfling das Fahrzeug sicher im Straßenverkehr führen kann. Die Länge der Prüfungsdauer ergibt sich aus der Fahrerlaubnisverordnung für die jeweilige Prüfungsklasse und bewegt sich in einem Zeitrahmen zwischen 30 Minuten bei Klasse M, über 45 Minuten bei Klasse B, bis hin zu 75 Minuten bei den Klassen C und D. Wesentliche Bestandteile der praktischen Prüfung sind die Fahrvorbereitung, die Abfahrtkontrolle, Grundfahraufgaben sowie die eigentliche Fahrt, daneben sehen einige Klassen auch das Verbinden und Trennen vor. Typische Grundfahraufgaben bestehen beispielsweise im Einparken, in Abbremsvorgängen oder Ausweichmanövern oder im Fahren eines Slaloms.
5.) Insgesamt wird der praktischen Prüfung vielfach mit mehr Nervosität und Anspannung begegnet als der Theorie. Daher gilt der Tipp, ruhig zu bleiben, sich auf seine Fertigkeiten zu besinnen und im Hinterkopf zu behalten, dass der Prüfer den Prüfling nicht ärgern oder schikanieren, sondern letztlich lediglich sicherstellen möchte, dass der Prüfling durch den Betrieb des Fahrzeugs keine Gefahr für sich und andere Verkehrsteilnehmer darstellt.
Führerschein Prüfungsfragen:
1. Eine Bus steuert eine Bushaltstelle an, das Warnblinklicht ist bereits an. Was gilt in einer solchen Situation?
a) Der Bus darf überholt werden, solange er noch fährt.
b) Der Bus darf erst dann überholt werden, wenn er nicht mehr fährt.
c) Wenn eine Gefährdung der Fahrgäste ausgeschlossen ist, kann in Schrittgeschwindigkeit am stehenden Bus vorbeigefahren werden.
2. Worauf gilt es bei Kreuzungen und Einmündungen innerhalb von Ortschaften besonders zu achten?
a) Hier gilt grundsätzlich die Rechts-Vor-Links-Regelung.
b) Die breitere Straße hat grundsätzlich Vorfahrt.
c) Auch sehr schmale oder weniger gut ausgebaute Straßen, die kreuzen oder einmünden, können bevorrechtigt sein.
3. Welches Verhalten gilt bei einem Stau in einem Tunnel?
a) Einschalten der Warnblinkanlage
b) Sichern und Verlassen des Fahrzeugs
c) 5m Abstand zum Vordermann bei Stillstand
d) Ausschalten der Fahrzeugbeleuchtung, um Temperaturanstieg und Sauerstoffmangel im Tunnel zu verhindern
4. Sie fahren auf einer nach rechts abknickenden Vorfahrtsstraße, möchten allerdings nach links abbiegen. Aus dieser Vorfahrfahrtsstraße möchte ein roter Pkw nach links abbiegen. In Fahrtrichtung geradeaus, von Ihnen aus gesehen, steht ein blauer Pkw, der geradeaus fahren möchte. Wie ist die richtige Reihenfolge?
a) Der blaue Pkw darf vor mir fahren.
b) Der rote Pkw darf vor mir abbiegen.
c) Ich habe dem blauen Pkw gegenüber Vorfahrt.
d) Ich habe dem roten Pkw gegenüber Vorfahrt.
5. Sie möchten auf eine Autobahn auffahren. Auf Ihrer Höhe befindet sich ein Lkw, wobei ihre Geschwindigkeit um mehr als 20km/h höher ist als seine. Wie verhalten Sie sich?
a) Ich bremse ab und fahre hinter dem Lkw auf die Autobahn auf.
b) Ich überhole von rechts und fahre vor dem Lkw auf die Autobahn auf.
c) Ich fahre bis zum Ende des Beschleunigungsstreifens, halte dort an und fahre dann auf die Autobahn auf.
6. Für welche der genannten Straßen gilt die Richtgeschwindigkeit von 130km/h?
a) Straßen außerhalb von geschlossenen Ortschaften, die mindestens zwei markierte Fahrstreifen für jede Fahrtrichtung haben
b) Straßen außerhalb von geschlossenen Ortschaften, die baulich getrennte Fahrbahnen für jede Fahrtrichtung haben
c) Autobahnen
7. Wie lang ist der Anhalteweg, bei einer normalen Bremsung aus einer Geschwindigkeit von 100km/h und einer Sekunde Reaktionszeit?
a) 100m
b) 120m
c) 130m
d) 150m
8. Ein Fahranfänger, der sich noch in der Probezeit befindet, missachtet ein Stop-Schild und gefährdet dadurch einen anderen Verkehrsteilnehmer. Hierfür erhält er neben dem Bußgeldbescheid einen Eintrag in das Verkehrszentralregister. Mit welchen Maßnahmen muss der Fahranfänger außerdem rechnen?
a) Mit keinen weiteren Maßnahmen, nachdem er den Bußgeldbescheid bezahlt hat.
b) Mit der Anordnung, an einem Aufbauseminar teilzunehmen.
c) Mit dem vorübergehenden Entzug der Fahrerlaubnis und einer erneuten Theorieprüfung.
9. Sie passieren ein rechteckiges Verkehrszeichen mit blauem Grund, auf dem weißer Schrift die Zahl 80 steht. Was bedeutet dieses Zeichen?
a) Die Straße darf nur von Fahrzeugen befahren werden, die eine Geschwindigkeit von mindestens 80km/h erreichen.
b) Die zulässige Höchstgeschwindigkeit auf dieser Straße beträgt 80 km/h.
c) Auch bei günstigen Bedingungen gilt die Empfehlung, nicht mehr als 80km/h zu fahren.
10. Welche Wetterlage erlaubt das Anschalten der Nebelscheinwerfer bei erheblich behinderter Sicht?
a) Sonne
b) Schnee
c) Regen
d) Nebel
Führerschein Prüfungsfragen Lösungen:
1. b, c
2. c
3. a, c
4. b, c
5. b
6. a, b, c
7. c
8. b
9. c
10. b, c, d