Aktualisiert am 1. Februar 2023 von Ömer Bekar
Im erweiterten Sinne ist ein Kaufmann zunächst eine Person, die mit Waren handelt oder daran beteiligt ist, Waren anzubieten. Während ein Händler in erster Linie damit betraut ist, Waren lediglich einzukaufen und zu verkaufen, kennzeichnet sich ein Kaufmann dadurch, dass er kaufmännisch und somit durch die Anwendung von kaufmännischen Prinzipien und kaufmännischen Methoden primär wirtschaftlich denkt und handelt. Insofern finden sich Kaufleute in unterschiedlichen Bereichen eines Unternehmens, angefangen bei der Herstellung und Verarbeitung über den Ein- und Verkauf bis hin zu Aufgabenfeldern wie Rechnungswesen, Kommunikation, Logistik oder Marketing.
[WpProQuiz 42]
Je nach Aufgabenbereich ergibt sich dann die spezielle Berufsbezeichnung des Kaufmanns sowie auch die jeweilige Ausbildung und Ausbildungsdauer. Den Abschluss der Ausbildung zum Kaufmann bildet jedoch immer eine Abschlussprüfung, wobei eine kaufmännische Ausbildung auch eine Zwischenprüfung meist nach dem ersten Lehrjahr vorsieht.
- Die Vorbereitung der Prüfung beginnt im Grunde mit der Einladung, die von der zuständigen IHK an den Azubi übersandt wird. Diese Einladung enthält Angaben dazu, an welchem Tag, an welchem Ort und zu welcher Zeit die Prüfung stattfinden wird. Generell gilt für die Prüfung, dass grundsätzlich nur solche Inhalte abgefragt werden, die der Azubi aufgrund seiner Ausbildung kennen und anwenden können sollte. Aufgrund der meist recht großen Stoffmenge ist es aber sehr ratsam, frühzeitig mit dem Lernen zu beginnen und dabei am besten einem Zeitplan zu folgen. Für die Konzentration und eine bessere Aufnahmefähigkeit empfiehlt es sich dabei, unterschiedliche Themenbereiche im Wechsel zu lernen und nicht ähnliche Themen hintereinander zu bearbeiten.
- Die Prüfung besteht aus einem schriftlichen und einem praktischen Teil. Die Prüfungsfragen im schriftlichen Prüfungsteil werden dabei im Regelfall in zwei Varianten gestellt. Eine Variante sind Auswahlfragen, bei denen die Antwortmöglichkeiten bereits vorgegeben sind und es gilt, die richtige Antwortmöglichkeit anzukreuzen. Teilweise sind dabei auch mehrere Antwortmöglichkeiten richtig, allerdings ist dies dann meist entsprechend angegeben. Die zweite Variante sind Fragen, die der Prüfling in eigenen Worten beantworten oder frei anhand der Vorgaben bearbeiten muss. Bei diesen Fragen gilt der Tipp, kurz und knapp, jedoch auf den Punkt gebracht zu formulieren. Zudem sollten die Angaben immer nach Wichtigkeit sortiert und nur so viele Antworten gegeben werden, wie verlangt wird, denn Antworten, die über den geforderten Umfang hinausgehen, werden meist ohnehin nicht gelesen und auch nicht gewertet.
- In vielen Fällen handelt es sich bei den Prüfungsfragen nicht nur um reine Abfragen, die das theoretische Faktenwissen überprüfen, sondern vielmehr um handlungsorientierte Fragen. Das bedeutet, dass konkrete Situationen aus dem Berufsalltag geschildert werden, die der Prüfling aufgrund seines Wissens entsprechend lösen können sollte. Die drei wesentlichen Kompetenzen, die in diesem Zusammenhang von Bedeutung sind, sind die Fachkompetenz, die Methodenkompetenz sowie die Sozialkompetenz. Die Fachkompetenz ist das Mittel, das das notwendige Wissen liefert, um Probleme fachgerecht lösen zu können, mithilfe der Methodenkompetenz kann eine geeignete Herangehensweise an die Problemlösung entwickelt werden und die Sozialkompetenz stellt das Werkzeug im Umgang mit anderen dar. Dabei kommt die Sozialkompetenz insbesondere im Rahmen der mündlichen Prüfung zum Tragen. Je nach Ausbildung werden im schriftlichen Prüfungsteil Fächer wie beispielsweise Bürowirtschaft oder Betriebslehre überprüft, immer Bestandteil einer Prüfung zum Kaufmann sind die Fächer Wirtschafts- und Sozialkunde.
- Die praktische Prüfung kann ein fallbezogenes Gespräch etwa im Hinblick auf den Verkauf, die Beratung von Kunden oder Verhandlungen mit Lieferanten, eine Präsentation oder auch die Gestaltung und Durchführung des Schriftverkehrs beinhalten. Im Abschluss auf diese Aufgabe folgt im Regelfall ein Prüfungsgespräch. Auch wenn der mündliche Prüfungsteil meist als unangenehmer empfunden wird als der schriftliche Prüfungsteil, gilt auch hier, möglichst ruhig zu bleiben. Hilfreich ist es sicher, wenn der Prüfling im Hinterkopf behält, dass auch Prüfer nur Menschen sind, die genau wissen, dass der Prüfling nervös und angespannt ist und sicher mit Zwischenfragen versuchen werden, weiterzuhelfen.
Prüfungsfragen Kaufmann
1. Wobei handelt es sich bei einem Skonto?
a) um einen Säumniszuschlag
b) um bargeldlosen Zahlungsverkehr
c) um einen Preisnachlass bei Barzahlung innerhalb eines bestimmten Zeitrahmens
d) um Überlassung von Waren auf Kommissionsbasis
2. Wann spricht man von einer konzentrierten Aktion?
a) wenn unterschiedliche Gremien aus Wirtschaft und Politik in abgestimmter Weise vorgehen
b) wenn sich mehrere Konzerne einer Branche in einem bestimmten Umkreis ansiedeln
c) wenn die Vereinbarungen bei einem Geschäftsvorgang auf einige wenige Punkte reduziert werden
d) wenn ein Konzern mit anderen Konzernen der gleichen Branche kooperiert
3. Welche Beiträge werden nicht von Arbeitgeber und Arbeitnehmer gemeinsam getragen?
a) Beiträge zur Krankenversicherung
b) Beiträge zur gesetzlichen Unfallversicherung
c) Beiträge nach dem Aufwendungsausgleichsgesetz
d) Beiträge zur Arbeitslosenversicherung
4. Welcher der folgenden Bestandteile wird im Zuge einer Gewinn- und Verlustrechnung nicht im Rohergebnis zusammengefasst?
a) Umsatzerlöse
b) Änderungen des Bestands an fertigen und unfertigen Erzeugnissen
c) Materialaufwand
d) Entnahmen aus Gewinnrücklagen
5. Was sind Tantiemen?
a) Erstattungen von Auslagen des Arbeitnehmers
b) umsatz- oder anderweitig ergebnisabhängige, zusätzliche Sonderzahlungen
c) Sonderzahlungen im Zusammenhang mit Akkordlohn, die bei besonders hohen Stückzahlen ausbezahlt werden
d) Zahlungen, die anstelle eines Urlaubs- oder eines Weihnachtsgeldes vereinbart werden.
6. Wie heißt die DIN Norm, die für geschäftliche Briefe üblicherweise zur Anwendung kommt? (2 Antworten)
a) DIN 5008
b) DIN 5913
c) DIN 676
d) DIN 692
7. Bitte nennen Sie die wesentlichen Handelsfunktionen.
Antwort: ______________________________________________
8. In welcher Art von Tarifvertrag werden grundlegende Fragen zum Beschäftigungsverhältnis geregelt?
a) Vergütungstarifvertrag
b) Manteltarifvertrag
c) Flächentarifvertrag
d) Haustarifvertrag
9. Welche der folgenden Aussagen zu einer fristlosen Kündigung ist nicht richtig?
a) Bei einer fristlosen Kündigung muss ein schwerwiegender Grund vorliegen.
b) Eine fristlose Kündigung muss dem Gekündigten gegenüber auf Verlangen schriftlich begründet werden.
c) Bei einer fristlosen Kündigung tritt die Wirksamkeit der Kündigung ohne Einhaltung der vertraglich vereinbarten Kündigungsfristen in Kraft.
d) Bei einer fristlosen Kündigung besteht ein Anrecht auf eine Abfindung.
10. In welcher Höhe liegt der niedrigste normale Umsatzsteuersatz in der EU?
a) 12%
b) 15%
c) 19%
d) 22%
Prüfungsfragen Kaufmann Antworten
1. c
2. a
3. c
4. d
5. b
6. a, c
7. Überbrückungsfunktionen, Warenfunktionen, Informationsfunktionen, kulturelle Funktionen
8. b
9. d
10. b